Plettenberg/Attendorn.

Vor lauter Bäumen sieht man momentan in Attendorn und Umgebung den Wald nicht mehr. Denn alle Jahre wieder veranstalten die Abiturienten der Hansestadt ihr traditionelles Bäumchensetzen. So war auch das vergangene Wochenende von dieser Feierlichkeit geprägt. Doch was ist das Bäumchensetzen überhaupt?

Die Nachkriegsjahre in Deutschland: in dieser Zeit wurde erstmals für jede Abgangsstufe der Attendorner Gymnasien ein Bäumchen gepflanzt. Die Tradition nahm ihren Anfang am Attendorner Rivius-Gymnasium.

In den 1970er Jahren wurde es schließlich üblich, die Bäumchen in die Gärten der Abiturienten zu setzen. Während der Veranstaltung herrschte striktes Alkoholverbot und statt den heute bekannten Gauwagen kamen noch Bollerwagen zum Einsatz.

Pro Tag finden fünf "Setzen" statt

In den darauffolgenden Jahrzehnten gewann dieses Ritual immer mehr Freunde. Immer mehr Schüler, die nicht in der Hansestadt lebten, absolvierten an einem Attendorner Gymnasium ihr Abitur. Und auch sie wollten ein Bäumchen in ihren Garten gesetzt bekommen. Also mussten festlich bemalte Autos her, um auch weitere Strecken zurücklegen zu können: die Gauwagen.

Vieles hat sich seit den Anfängen verändert. Auch das Alkoholverbot gilt, abgesehen für die Fahrer, nicht mehr. Über vier Wochenenden heißt es jeweils freitags und samstags "Bäumchensetzen". An jedem dieser Tage finden dabei je fünf sogenannte "Setzen" an unterschiedlichen Orten statt.

Am vergangenen Samstag fanden zwei Bäumchensetzen in Attendorn statt und auch in Plettenberg wurden Bäume gesetzt - immer zwei für jeden Abiturienten: ein Laub- und ein Nadelbaum. Für das leibliche Wohl sorgten dabei die Gastgeber. (eh)