Plettenberg.
Das Rotationsprinzip kennen viele aus der Fußball-Bundesliga, dabei ist es eigentlich auch ganz stark mit dem Rotary Club verbunden. Der wurde vor 110 Jahren in den USA von gutsituierten Bürgern gegründet. Bei den Treffen wurde "rotiert", denn es gab immer wechselnde Gastgeber. Damals wie heute hat man es sich zur Aufgabe gemacht, "selbstlos zu dienen" und etwas Gutes für die Menschen zu tun. Dies hat sich auch die aus dem Rotary-Verbund hervorgegangene Organisation "InnerWheel" auf die Fahnen geschrieben und greift damit wie ein Zahnrad ins große Rad.
Die Plettenbergerin Anne Pühl von InnerWheel nutzte die finanzielle Unterstützung durch den Rotary Club Altena-Werdohl mit Dr. Georg Vizkelety und Bernd Florax, um mit einem echten Pilotprojekt etwas für die Grundschüler in Plettenberg zu tun. Zusammen mit Christiane Flick-Schöttler, der Leiterin der Stadtbücherei Plettenberg, erarbeitete sie ein Konzept, mit dem leseschwachen Kindern die Freude an altersgerechten Büchern vermittelt werden kann.
"Es gibt nicht wenige Kinder an den Plettenberger Ganztagsgrundschulen, die Bücher nur von der Schule kennen. Zu Hause gibt es keine", betonte Bücherei-Mitarbeiterin Christiane Bauckhage.
Kinder sollen Freude am Lesen finden
Um die Freunde am Lesestoff zu erhöhen und viel Abwechslung bieten zu können, wurden insgesamt drei Trolleys mit jeweils 32 altersgerechten Büchern angeschafft. Barbara Berg, Anja Hoffmann und Jenny Schaumberg freuten sich als Betreuerinnen der Ganztagseinrichtungen in der Hallenschule, der Eschenschule und der Grundschule über das Geschenk, das einen Wert von über 1 300 Euro hat. Innerhalb von einem Jahr sollen die drei Büchereitrolleys mit den verschiedene Büchern durch die verschiedenen Einrichtungen rotieren - was ganz im Sinne von Anne Pühl und Georg Vizkelety ist.
Bei der Auswahl wurde nach den Worten von Christiane Flick-Schöttler auf die speziellen Vorlieben geachtet. So seien leseschwache Jungs nicht unbedingt "heiß auf dicke Bücher". Für sie gibt es beispielsweise Superman- und Batman-Bücher mit größerer Schrift und vielen bunten Bildern. Auch ist bei einigen Büchern detektivisches Geschick gefragt, denn es werden Fragen zum Inhalt des Buches gestellt. Zudem sind fast alle Bücher "Antolin"-geeignet. Bei diesem Lernprogramm können die Schüler Punkte sammeln, was für viele Kinder ebenfalls ein großer Anreiz ist.
Für Georg Vizkelety wäre es ein Erfolg, wenn einige Kinder durch die Aktion weniger Zeit vor dem Fernseher oder mit dem Handy verbringen würden und Freude am Lesen fänden.
Falls sich das Pilotprojekt in der Stadt Plettenberg zum Erfolgsmodell entwickelt, sollen im nächsten Jahr auch andere Städte im heimischen Umkreis an der Aktion beteiligt werden. Und dann greift auch hier wieder das Rotationsprinzip. (ged)