Lüdenscheid. .

Abwartend reagierten Lüdenscheider Politiker gestern auf die Nachricht, dass die Firma Falck, ein dänischer Anbieter mit Sitz in Deutschland, die Ausschreibung um den Krankenfahrdienst der Feuerwehr Lüdenscheid gewonnen hat. „Ich fände es fair, wenn diese Firma nun auf die Fahrer der Johanniter-Unfallhilfe zuginge, um ihnen heutigen Konditionen Arbeitsplatz-Angebote zu machen“, sagte SPD-Fraktionschef Ingo Diller.

Wie berichtet, will der heimische Wohlfahrtsverband wegen des Ergebnisses 9,5 Stellen im Krankenfahrdienst abbauen – bereits zum 30. Juni.

Jens Holzrichter (FDP) sagte: „Es wird dem neuen Anbieter kaum möglich sein, bis zum 1. Juli ortskundiges neues Personal zu akquirieren.“ Es gelte also abzuwarten, was mit den Betroffenen passiert. „Anders als es die Linke bereits geäußert hat, kann ich aber nichts Schlimmes an EU-weiten Ausschreibungen erkennen. Es gäbe weniger Arbeitsplätze bei uns, wenn nicht auch deutsche Firmen im Ausland Wettbewerbe gewinnen würden.“ Hier sei für Ideologien kein Platz – „erst recht nicht von einer Partei, die sich wie Die Linke immer gegen Hilfsverbände ausgesprochen hat, wenn es um die Vergabe von Trägerschaften für Kindergärten ging.“

"Gleich über den Weltfrieden debattieren"

Ohnehin sei Die Linke kaum noch ernstzunehmen: „Was sie jetzt an Vorschlägen für ausfallende Ratssitzungen gemacht hat, ist nach einigen schon drolligen Ideen das Abenteuerlichste, was ich bisher dazu lesen durfte.“ So hatte Stadtverbandssprecher Michael Thomas-Lienkämper angeregt, in „freien“ Sitzungen über fehlende Kita-Plätze, sozialen Wohnungsbau oder mehr Steuergerechtigkeit zu reden.

„Da können wir in Lüdenscheid auch gleich über den Weltfrieden debattieren“, sagte Holzrichter. Er könne sich aber vorstellen, bei den meist kurzfristigen Sitzungs-Ausfällen bestimmte Themen mit Verwaltungsfachleuten und Bürgern zu erörtern. „Das könnte die U3-Problematik sein oder auch das Einzelhandelskonzept.“ Auf solchen Info-Veranstaltungen ohne Sitzungsgeld für Politiker sollten dann auch interessierte Bürger frei mitreden.