Halver.
Die Züge entlang der Volme nehmen langsam, aber sicher Fahrt auf. Entsprechend groß war das Interesse am Treffen des Vereins Bergisch Märkische Eisenbahn im Oberbrügger Bürgerhaus. Schatzmeister Friedrich Wilhelm Kugel konnte dazu am Freitagnachmittag mehr als 20 Zuhörer, darunter Bürgermeister Dr. Bernd Eicker und den SPD-Landtagsabgeordneten Gordan Dudas, begrüßen.
Ganz besonders hieß Kugel den Referenten, Michael Dubbi, den Geschäftsführer des Zweckverbandes Ruhr-Lippe, willkommen. Mit dem Zug von Meinerzhagen nach Köln fahren zu können, dafür setzten sich die Eisenbahnfreunde lange Jahre ein. Mit Hilfe der Politik, die gleichzeitig in der Aufwertung des Öffentlichen Personennahverkehrs eine Stärkung der Region sieht, wird dieses Vorhaben jetzt umgesetzt: Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember um 5.22 Uhr rollt das erste Fahrzeug der Linie RB 25 aus dem Bahnhof Meinerzhagen. Die Fahrzeit beträgt 90 Minuten.
Angebot ist noch nicht optimal
Die Züge rollen jeweils im Stundentakt, montags bis freitags 18 Zugpaare, samstags 17, und sonntags immerhin 14. In einer zweiten Stufe erfolgt am 15. Dezember 2015 die Verlängerung nach Lüdenscheid. An der Bergstraße wird dann ein großes Hinweisschild auf den Bahnsteig „Oberbrügge“ hinweisen. Neben neu konzipierter Signaltechnik und diverser neu eingebauter Weichen erhält der Bahnhof Brügge zwei neue Hauptgleise.
Durch einen Mittelbahnsteig haben die Fahrgäste die Möglichkeit zum Umstieg- von der RB 25 aus Köln direkt in die RB 52 nach Hagen. Warum sich die Bahn an der Ausschreibung des „Dieselnetzes Köln“ , zu der die Linie RB 25 gehört, beteiligte und die von ihr selbst aufgegebene Strecke reaktiviert, erklärte Dubbi so: „Seit 1996 ist das Fahrgastaufkommen im Regionalverkehr der Bahn um 75 Prozent gestiegen,“ sagte er. Komfort, Sicherheit und Zuverlässigkeit hätten sich qualitativ weiterentwickelt, warb er. Gleichwohl ist ihm bewusst, dass das Angebot im hiesigen Raum noch nicht optimal ist. Im zweiten Anlauf angenommen, nachdem es zunächst wegen Unwirtschaftlichkeit abgelehnt wurde, kann das Projekt nun umgesetzt werden.
Barrierefreier Einstieg in den LINT
„Die Strecke wird auf 70 bis 80 Stundenkilometer ertüchtigt“, sagte Michael Dubbi. Für den Neustart der Oberbergischen Bahn gehen neue Fahrzeuge an den Start. Die Fahrgäste können sich schon jetzt mit dem Namen LINT vertraut machen. 55 dieser Fahrzeuge, jeweils zum Preis von 5 bis 7 Millionen Euro werden zurzeit beschafft. „Im Kölner Bereich benötigen wir spurtstarke Fahrzeuge“, nannte Michael Dubbi einen technischen Aspekt.
Im LINT 54 und dem LINT 81 finden zwischen 180 und 480 Fahrgästen einen Sitzplatz. Der Einstieg wird barrierefrei möglich sein. Die Züge verfügen zudem über eigene Stellplätze für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder, sowie moderne Fahrgastinformationssysteme, Klimatisierung und Steckdose. Sollte übrigens zum Start des LINT noch keine Genehmigung durch das Eisenbahnbundesamt vorliegen, ist das Projekt nicht in Gefahr. „Hier hat man das Glück, dass der alte Betreiber der Strecke auch der neue ist und man notfalls mit Altfahrzeugen an den Start gehen könnte“, so Dubbi.
Mit Tarifstand vom 1. Januar 2013 kostet eine Fahrt von Meinerzhagen nach Köln 10,80 Euro, als Tagesticket für fünf Personen 32,60 Euro. Als Monatsticket 231 Euro und im Abo 202,50 Euro.