Brügge. . Brügger Bahnsteig wird länger. Aufstellplatz für Busse bleibt aber direkt erreichbar.
Der künftige, nur 80 Meter lang geplante Bahnsteig in Brügge soll nun doch länger werden – allerdings nicht bis auf den vom Landes-Verkehrsministerium gewünschten Standard von 170 Metern, sondern nur bis zu 120. Diese Zusage erhielt Verkehrsplaner Christian Hayer jetzt von der Deutschen Bahn, und die sei für die Stadt wichtig.
Dass die Bahn nicht auf 170 Metern besteht, sondern nun doch nach dem unten aufgeführten Plan des Rathauses vorgehen will, bewertet Hayer als ermutigendes Signal dafür, dass die bisherige Planung der Stadt Bestand haben wird.
Demnach sollen Fahrgäste vom Bahnsteig aus direkt auf den rund 5000 Quadratmeter großen Platz mit wartenden MVG-Bussen, Taxen oder privaten Abholern (Kiss & Ride) gelangen können. Dieser Aufstellplatz ist auf der unten stehenden Skizze orangefarben eingezeichnet. Würde der Bahnsteig dagegen zu lang, endete er auf dem künftigen Gelände der Feuerwehr (in der Skizze rosafarben, darin blau umrandet die Grenzen des künftigen Gerätehauses, rechts davon die Parkflächen). Somit würden die Fahrgäste quasi im Rücken des Gerätehauses anlanden – eine Lösung, die laut Hayer niemand wollen kann. Allerdings halte sich das Ministerium dazu noch geschlossen.
Gleiches gelte auch für das Eisenbahn-Bundesamt, das zu entscheiden hat, ob es für Brügge ein formales oder – wie gewünscht – verkürztes Planfeststellungsverfahren gibt.
Zum Teil keine direkten Anbindungen
Von Lüdenscheid direkt bis nach Köln: Das soll schon 2015 möglich sein, wenn die jüngst nochmals bestätigten Plandaten halten. Der künftige Bahnhof Brügge würde dann als Verkehsknoten aufgewertet. Zum Beispiel für alle Fahrgäste, die von Köln nach Hagen oder Dortmund wollen: Sie können in Brügge von Zug zu Zug umsteigen und sofort weiterfahren, denn die Züge sollen zeitgleich zu beiden Seiten des Bahnsteigs warten.
Den Weg nach Lüdenscheid und von dort aus weiter nach Hagen soll es zwar nach wie vor geben, allerdings würde eine halbe Stunde Wartezeit fällig. Er käme also vor allem für Menschen in Frage, die in Lüdenscheid einen Zwischenstopp einlegen wollen.
Zu den positiven Effekten der künftigen Linienführung für Lüdenscheid zählt für Hayer denn auch, dass die Bergstadt von Köln aus ganz ohne Umstieg erreichbar wird. Nach Hagen geht es auf dieser Strecke dagegen nur mit einem Zwischenstopp in Brügge oder in Lüdenscheid weiter. Dafür gibt es indes auch die weitaus schnelleren ICE-Verbindungen.
Weniger erfreulich dürfte der Umstieg in Brügge für die Bahnfahrer sein, die „nur“ von Meinerzhagen nach Hagen wollen – und dafür ebenfalls keine direkte Anbindung haben werden.
Betreiber der Bahnstrecke noch unklar
Der kleine Bahnhof Brügge wird indes auch für alle Fahrgäste aus dem Süden interessant, die von hier aus im Bus weiterfahren können. Womit sich auch die Frage stellt, ob angesichts der erwarteten Frequenzen nicht auch an einen Kiosk zu denken wäre. Das sei derzeit noch nicht eingeplant, antwortete Hayer, aber durchaus denkbar.
Die beiden kleinen Gebäude an den Gleisen, die in der Skizze im orangefarbenen Verknüpfungsgebiet abgebildet sind, seien jedenfalls nur der Wartebereich und ein Elektrohäuschen. Der längliche violette Bereich links daneben stelle die verbleibende Fläche im Besitz der Bahn AG dar. Gelb unterlegt, verläuft dahinter die Straße entlang der Volme.
Sie heißt „Am Brügger Bahnhof“, nachdem in einem kleinen Namensstreit der Bau- und Verkehrsausschuss zunächst den „Brügger Bahnhofsweg“ favorisiert hatte, vom Stadtrat aber korrigiert wurde.
Keine genauen Angaben gibt es derzeit noch darüber, wie lange man im Regionalzug von Lüdenscheid nach Köln tatsächlich unterwegs sein wird. Gute 90 Minuten dürften es, gemessen an vergleichbaren Strecken, aber sein. Unklar ist auch noch, ob die Bahn selbst diese Strecke bedienen will, oder ob hier ein anderer Anbieter buchstäblich zum Zuge kommt.
Die Stadtverwaltung geht laut Hayer davon aus, dass der Zeitplan gehalten wird, auch unabhängig davon, welches Verfahren zur Planfeststellung das Eisenbahn-Bundesamt wählen wird. Die bisherige Auskunft dazu laute, dass die Frage „formal oder verkürzt“ keine Auswirkung darauf habe: Noch 2015 soll der erste Zug rollen.