Neuenrade. Das Potenzial ist groß, er könnte noch zwischen 30 und 50 Bungalows bauen und verkaufen. Da ist er sich sicher: Dietmar Brinkmann profitiert von einem gesellschaftlichen Wandel. Und das freut den Bauunternehmer: „Es ist eine absolute Marktlücke.“
Kleine Bungalows mit überschaubaren Betriebskosten, pflegeleicht, ebenerdig, Garage neben der Haustür, relativ günstiger Preis, inklusive Erbpacht-Grundstück, dazu eine gute Umlage mit guten Versorgungsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs, Bus und Bahn in der Nähe. Bauunternehmer Brinkmann kann sich vor Nachfragen kaum retten. „Die stehen vor meiner Haustür, rufen mich zu allen Tageszeiten an“.
Es sind Werdohler, Dahler, Nettenscheider, Evingser und Plettenberger, die außer den Neuenradern bei ihm anfragen und gerne im Neuenrader Zentrum wohnen würden. Hinzu komme, dass Neuenrade einen guten Ruf habe, zu dem die jüngsten Entwicklungen auch beitragen würden.
Besondere Bedeutung für Eisenbahnanbindung
„Zentral muss es sein“, erläutert Brinkmann weiter. Der tägliche Bedarf müsse in der Nähe gedeckt werden können. „Die Leute haben eben Angst, dass sie eines Tages nicht mehr Auto fahren können“. Damit deutet Brinkmann schon an, mit welcher Klientel er es zu tun hat. „Es sind Menschen im Alter zwischen 50 und 68, die zu mir kommen und sich für die Bungalows interessieren“. Die Kundschaft würde über den Ruhestand nachdenken und über das Älterwerden. Breite Durchgänge, rollstuhlgerechte Dusche – barrierefrei scheint hier das Zauberwort zu sein. Das bietet Brinkmann an.
Es seien die älteren Ehepaare, welche sich kleiner setzten, die ihre großen, teuren, ölbeheizten Häuser mit Riesenräumen verkaufen und nun im Stadtzentrum wohnen wollten. Da kommt sogar der Eisenbahnanbindung Neuenrades eine besondere Bedeutung zu und natürlich dem neuen Geschäftszentrum Quartier am Stadtgarten. Wie dem auch sei: Die Grundstücke und die Bungalows am Rüterbruch waren flott verkauft.
Es seien dabei die gesellschaftlichen Veränderungen, die zu dem seit zwei Jahren anhaltenden Boom führten, davon ist Brinkmann überzeugt. Früher hätten die Generationen unter einem Dach gelebt, die Älteren zogen später ins Dachgeschoss. Nun ändere sich das. Die Menschen würden über ihr Alter nachdenken – und mit 80 noch täglich zig mal Treppen steigen und ein riesiges Grundstück pflegen müssen, das wolle niemand mehr.
Niedrige Zinsen führen zu Bauboom
Zudem führten auch die extrem niedrigen Zinsen zu einem Bauboom, sagte Brinkmann. In der Tat gibt es auch die junge Kleinfamilie, die mit den 120 Quadratmetern am Rüterbruch bestens auskommt.
Auch Michael Schmidt wohnt in einem Bungalow am Rüterbruch. Er gehört zwar nicht zur Zielgruppe, gleichwohl hat er das Objekt gemietet, denn Schmidt schätzt die zentrale Lage und den überschaubaren Arbeitsaufwand für Haus und Grundstück.
Wie dem auch sei: Bauunternehmer Brinkmann hat schon wieder zentral gelegene Grundstücke in Reserve.