Altendorf-Ulfkotte. . Mein Altendorf-Ulfkotte: Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck betreut die kleine, aber lebendige evangelische Gemeinde
Die evangelische Gemeinde ist die kleinere im Ort. Und doch hat sie mit ihren rund 400 Seelen den prominenteren Platz am Dorfeingang ergattert. Kunststück: Sie hat 1973 das zu klein gewordene Gotteshaus der Katholiken übernommen, die sich von Manfred Ludes nahe der Schule eine neue Kirche hatten bauen lassen.
Ein paar Stufen führen in den roten Backsteinbau. Nicht Kirche steht am Schaukasten, sondern Gemeindezentrum. „Das ist unser Raum für alles“, sagt Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck, der gemeinsam mit Hans-Jürgen Patro von Dorsten aus den südlichen Sprengel betreut.
Dass der Besucher eine Kirche betritt, ist dem Innenraum denn auch nicht sofort anzumerken: Auf dem Boden liegen noch die Spielmatten für den Miniclub. In der Ecke steht eine zusammen geklappte Tischtennisplatte. Der Altarraum kann durch eine hölzerne Schiebewand abgetrennt und geöffnet werden für die Gottesdienste, die hier immer am zweiten und vierten Samstag im Monat gefeiert werden.
Die Gemeinde ist klein, aber putzmunter. Im Durchschnitt jünger als ihre Schwester in Dorsten. „Hier gibt es viele Familien mit Kindern“, sagt Lutterbeck. Die Altendorfer stellen gut ein Drittel der Konfirmanden in der Johannesgemeinde. Und prozentual ist der Besuch in Gottesdiensten höher. Die Gemeinde ist zudem fest im Dorfleben verankert. Die überwiegend katholisch geprägten Schützen haben 2010 das Umfeld der Kirche aufgemöbelt. Und dann auch gleich den ersten ökumenischen Gottesdienst in Altendorf mit gefeiert. Lutterbeck: „Man spürt hier die dörfliche Struktur. Das Miteinander funktioniert einfach.“
1973 also wurde die zuvor katholische Kirche (eingeweiht 1938) evangelisch. Das Grundstück musste die Gemeinde kaufen, das Gotteshaus gab’s gratis dazu. Zwei Jahre dauerte der Umbau. Weitere Ergänzungen folgten: 1983 kamen die Glocken in den Turm, 1989 die neuen Fenster, gestaltet von Künstlerin Billa Krüger-Mogk.
Eng verbunden mit der Kirche ist auch Küsterin Heidi Hausknecht, seit 35 Jahren in Diensten der Gemeinde. Sie nennt das Gotteshaus immer „meinen Dom“.