Altendorf-Ulfkotte. .

Was treibt eine Doktorin der Meeresbiologie nach Altendorf-Ulfkotte? Sie ist hier der Liebe wegen gewissermaßen „gestrandet“. Seit acht Jahren wohnt Dr. Angelica Meyers mit Ehemann Ralph und Sohn Daniel im Dorstener Süden und das tut sie gerne, weil sie hier zwar inmitten der Natur wohnt, die Stadt aber nur einen Katzensprung weit weg ist.

In Deutschland lebt Angelica Meyers schon seit 18 Jahren. Drei Jahre zuvor hatte sie ein Stipendium bekommen, um erst in Spanien, anschließend in Deutschland zu promovieren. Ihre Doktorarbeit über Meeresnacktschnecken hat sie schließlich nach der Geburt ihres Sohnes an der Universität Nijmegen fertig geschrieben. Damals wohnte sie in Kevelaer, von dort aus ist es nicht weit bis zu der niederländischen Universität.

Weil das von Dorsten aus viel schwieriger ist, hat Dr. Angelica Meyers in den letzten Jahren nur noch einmal in der Woche an der Uni Nijmegen geforscht. Ihre Arbeit über „Plakobranchus“, einer besonderen Art von Meeresschnecken, die als einzige mit Hilfe von Algen und Pflanzen, Photosynthese betreiben, steht kurz vor der Veröffentlichung.

In Altendorf-Ulfkotte fühlt sich die gebürtige Chilenin, die den deutschen Pass besitzt, fast wie an einem Urlaubsort. Sie wohnt mit ihrer Familie, zu der derzeit auch der brasilianischer Austauschschüler Otávio gehört, im Schatten der Halde ganz ländlich in der Natur mit vielen grünen Wiesen und Äckern, Bachlauf und Wald drumherum. Hund Nana kann draußen toben, wenn er mag. Angelica Meyers lebt gerne in Dorsten und in Altendorf, erzählt sie: „Trotzdem wird mein Herz immer zwei geteilt sein zwischen Chile und Deutschland.“

Im letzten Sommer war sie für sechs Wochen in ihrer alten Heimat und ist in Santiago auf Plakaten an den U-Bahn-Stationen einem Text begegnet, den sie geschrieben hat: „100 Worte für meine Stadt“, hieß der Wettbewerb, an dem sie sich beteiligt hat. Unter 44 000 Einsendungen wurde ihr Text unter die besten zwölf gewählt, die am Ende auf Plakatwände veröffentlicht wurden.