Nachrodt-Wiblingwerde. . Girls´ und Boys’ Day am Donnerstag.

Die junge Frauengeneration in Deutschland verfügt über eine besonders gute Schulbildung. Dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildungs- und Studienplatzwahl noch immer überproportional häufig für typisch weibliche Berufsfelder oder Studienfächer. Damit schöpfen sie ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus; den Betrieben aber fehlt gerade in technischen und techniknahen Bereichen zunehmend qualifizierter Nachwuchs.

Aus eben diesem Grund gibt es seit zwölf Jahren den so genannten Girls’ Day. Außerdem wurde vor einigen Jahren der Boys’ Day eingeführt, um Jungen für Berufe zu interessieren, in denen bislang nur wenige Männer arbeiten. Das sind vor allem Berufe im sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereich.

"Flexibilisierung männlicher Rollenbilder"

An der Sekundarschule findet am nächsten Donnerstag ein Girls’ und Boys’ Day statt, ein Aktionstag zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Jungen und Mädchen ab der 5. Klasse. Der Tag soll die beruflichen Grenzen zwischen den Geschlechtern auflösen und Jungen und Mädchen Tätigkeiten näherbringen, die sonst eher vom anderen Geschlecht ausgeführt werden.

„Für die fünften Klassen finden an diesem Tag im Klassenverband zunächst Aktionsstunden zum Thema ,Meine Stärken und Fähigkeiten’ statt“, erläuterte Schulleiterin Anne Rohde, wie der Tag ablaufen wird. Danach probieren die Jungen in einem Parcours, den die Lehrer unter Federführung die für die Berufsorientierung und den Bereich Arbeitslehre/Technik zuständige Lehrerin Lena Grewe zusammengestellt haben, Tätigkeiten in den Bereichen Haushalt und Pflege aus. Stationen sind Bügeln, Wäsche sortieren, Knöpfe annähen, Koffer packen, Bett beziehen, Kartoffel schälen, Geschenk einpacken, Baby wickeln oder Tisch eindecken. „Das Angebot zielt auf die Flexibilisierung männlicher Rollenbilder und die Stärkung von Sozialkompetenzen ab“, so Anne Rohde.

Technische und handwerkliche Aufgaben

Gleichzeitig durchlaufen die Mädchen im Technikraum einen Parcours statt, bei dem sie Einblicke in handwerklich, technisch und naturwissenschaftlich geprägte Berufe erhalten. Die Mädchen hämmern und schrauben, sägen Holz, biegen Draht, reparieren einen Fahrradschlauch und bestimmen Werkzeuge und Nägel. Auch ein Schrauben-Wett-Spiel haben die Lehrer für sie vorbereitet.

Federführend in der Planung ist die für die Berufsorientierung und den Bereich Arbeitslehre/Technik zuständige Lehrerin Lena Grewe.