Altena.

Kevin Eckhardt möchte einmal Psychiater werden. Sein Mitschüler Lukas Flor möchte „in die Fachrichtung IT gehen. “ Trotzdem genießen die Richard-Schirrmann-Realschüler zurzeit ihr Betriebspraktikum – in einer Werkstatt.

Das Praktikum nämlich führte die beiden in die Werkstätten der Ausbildungsgesellschaft Mittel-Lenne e.V. in Altena. Hier, in den Betriebsräumen am Winkelsen 15, leiten sie sowohl Auszubildende der Berufe Werkzeug-, Zerspanungs- oder Industriemechaniker an – oder aber Ausbildungsleiter Klaus Linne selbst kümmert sich darum.

„Es ist spannend und interessant“, sagen die beiden über die ersten beiden Wochen, in denen sie die Schulbank mit der Werkbank getauscht haben.

Das frühe Aufstehen – am Winkelsen beginnt der Tag bereits um 7.15 Uhr – mache noch etwas Probleme. „Wir bekommen eine Stunde weniger Schlaf als sonst“, sagt Kevin Eckhardt. Doch einmal in den Alltag eines metallverarbeitenden Berufes hineinzuschnuppern, „hat meinen Horizont schon erweitert.“ Und Kollege Lukas Flor ist Werkzeugmechanikerin-Azubi Alessia Dango dankbar, „die uns erste Handgriffe im Feilen, Bohren und Fräsen beigebracht hat.“

Immer wieder Absolventen mit Auszeichnung

Die beiden jungen Männer werden genau so behandelt, als wären sie Azubi-Neustarter. Auch denen wird im Zentrum zunächst einmal alles Wesentliche rund um die Metallberufe beigebracht. Theoretisch und auch praktisch, was in der Regel sechs Monate dauert. Die Erfolge der Ausbildungsgesellschaft in Trägerschaft des Märkischen Arbeitgeberverbandes in Sachen qualifizierte Ausbildung des Nachwuchses für die heimische Industrie sprechen Bände. Immer wieder gibt es Absolventen, die ihre Prüfungen vor den zuständigen Kammern mit Auszeichnung bestehen.

Die beiden 15-jährigen Betriebspraktikanten von der Richard-Schirrmann-Realschule sind im Augenblick natürlich nicht die einzigen ihrer Schule. Mit etwa 80 Stufenkollegen werden sie ihre Einrichtung an der Nettestraße vor Ostern nicht mehr sehen. Die Berufspraktika gehen nämlich traditionell über insgesamt drei Wochen. Ihre Kommilitionen schnuppern am Ort in Berufe wie Goldschmied, Maler, Friseur, Kaufmann, Verkäufer, Altenpfleger oder auch Erzieher hinein. Eine Richard-Schirrmann-Realschülerin hat sogar die Gelegenheit, in einem Uni-Labor zu hospitieren. Weil ihre Schwester an der Ruhruniversität Bochum Doktorantin ist, schaut sie hier dem Laborteam in der Massenspektronomie über die Schulter.