Neuenrade. Neuer kunsttherapeutischer Kursus an der Kinderkunstwerkstatt in Neuenrade
Unter dem Titel „Mal sehen, was geht...“ beginnt am 20. März ein neuer kunsttherapeutischer Kursus an der Kinderkunstwerkstatt (Kiku) in Neuenrade. Dieser richtet sich an Jugendliche ab zwölf Jahren. Sie können zum Beispiel lernen, wie sie Probleme ohne Aggressionen lösen können.
In der „Kunsttherapeutischen Ideenwerkstatt“ geht es laut einer Mitteilung der Kiku um das Stärken des Selbstwertgefühls durch Erkennen der eigenen Fähigkeiten. Dabei bediene sich die Kunsttherapie nicht nur der zweidimensionalen Form wie zum Beispiel des Malens von Bildern, sondern es soll auch mit Ton plastiziert, mit Gips oder Holz gearbeitet, musiziert werden und mehr. Die Aufgabe des Kunsttherapeuten sei es, Fähigkeiten oder verborgene Talente, die in den jungen Teilnehmern schlummern, zu erkennen, zu wecken, danach zu handeln und zu navigieren.
Normal, richtig oder falsch gibt es in der Kunsttherapie nicht
Doch vor den eigenen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen liegen oft Angst, Wut, Trauer oder andere Emotionen, besonders in der Pubertät, die sie daran hinderten, den Schritt über die Grenze zum „Tun“ zu machen. Normal, richtig oder falsch gebe es in der Kunsttherapie nicht. An die Stelle dieser Paradigmen würden Mut und Selbstbewusstsein gesetzt.
Wichtig sei es, zu vermitteln, dass die Teilnehmenden hierbei keinem Anspruch gerecht werden müssen. Diese Art des Malens und Gestaltens setze keinerlei Begabung voraus, denn es geht nicht darum, was am „Ende dabei herauskommt“ – der Prozess an sich stehe im Mittelpunkt und das, was an „Erlebnis hereinkommt“. Gemeinsam gehen Jugendliche und Begleitpersonen auf die Suche nach Ressourcen, die jeder Mensch mitbringe, um schwierige Lebenssituationen überwinden zu können oder auch über sich selbst hinauszuwachsen.
In der Gruppe werde daran gearbeitet, Mut für Visionen zu bekommen, damit Fantasie und Kreativität zur Handlung werde. Innere Anliegen werden zum bildnerischen Thema und die Idee vervollständigt sich zum Objekt. Die „Expressiv Art Therapie“ nach Paolo Knill ist eine weitere Methode, wobei die Herangehensweise nonverbal stattfindet; das heißt, ohne Worte, nur durch Gestik, Mimik und andere optische Zeichen. Die Gruppe musiziert zusammen, ohne dass etwas eingeübt wurde. Dabei geht es um die Schulung der Intuition, dem Miteinander und dem „Ich sein“. Die unterschiedlichsten Anliegen können die Arbeit in der Gruppe gestalten. Es ist aber ein kunsttherapeutisches Projekt und ersetzt keine vom Arzt verordnete Therapie.
Katjas Herz gehört der KiKu
Die Kunsttherapeutin Katja Losch arbeitet in kleinen individuellen Gruppen, erkundet und experimentiert gemeinsam mit den jungen Akteuren. 2007 kam Katja Losch zum 1. Mal in die Kiku-Kunstwerkstatt, absolvierte ein Praktikum innerhalb ihrer Ausbildung zur „Staatlich geprüften gestaltungstechnischen Assistentin“ (Grafikerin) am Märkischen Berufskolleg in Iserlohn. Die Ausbildung beendete sie dort auch erfolgreich beendete. Seit damals gehörte ihr Herz bereits der Kiku und daran hat sich bis heute nichts geändert. Irmhild Hartstein, Leiterin der Kiku, schätzt die junge Frau für ihren Ideen, die sie gekonnt in vielen Kursen umsetzt. Die 28-Jährige werde wieder zum Kind, wenn sie mit Kindern arbeitet – und das sei es, was alle jungen Akteure, die mit ihr in der KIKU werkeln, so toll finden. Wenn es heißt: „Katja ist da“, kämmen die Anmeldungen fast von selbst.
Informationen gibt es im Internet unter www.kunstwerkstatt-neuenrade.de. Anmeldungen sind dort ebenfalls möglich, oder unter Tel. 0151 / 1112 42 734.