Werdohl. . „Miteinander statt aneinander vorbei“ fördert Gemeinschaft in Pungelscheid.
Es wurde getanzt, gesungen, geschlemmt und viel gelacht: Der integrative Begegnungsabend am Dienstag im Jugendraum Pungelscheid förderte unter dem Motto „Miteinander statt aneinander vorbei“ die Gemeinschaft der Jugendlichen und ihrer Eltern.
Somit bildete der bunte Abend in lockerer Atmosphäre einen gelungenen Auftakt zur Stadtteilarbeit, die sich nicht nur zum Ziel gesetzt hat, die Integration voranzutreiben, sondern auch Eltern „mit ins Boot“ zu holen, wie Stefanie Bahr, Leiterin des Jugendraums erklärte.
Das Projekt „Miteinander statt aneinander vorbei“ sei ihm Rahmen ihrer Ausbildung zur Erzieherin entstanden, erklärte Bahr die Hintergründe der Veranstaltung. Der Jugendraum-Leiterin fiel auf, dass nur wenige jüngere Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren die Einrichtung an der Meilerstraße besuchen. Bei den Jugendlichen liegen die Besucherzahlen dagegen um einiges höher.
Filmprojekt von Studenten
Aus Gesprächen hörte Bahr heraus, dass diverse Vorurteile und Ängste viele Mädchen und Jungen von einem Besuch abhalten. Der ehemals schlechte Ruf der Einrichtung gehöre aber längst der Vergangenheit an, weiß die Leiterin des Jugendraums. „Viele Eltern kennen die Einrichtung zwar nicht, haben aber Sorgen, dass falsche Werte vermittelt werden“, weiß sie von weiteren Hemmschwellen. Dem sollte die Veranstaltung „Miteinander statt aneinander vorbei“ nun entgegen wirken. Auch wenn Bahr gerne ein paar mehr Eltern begrüßt hätte, zeigte sie sich mit der Besucherresonanz trotzdem zufrieden.
Während einige Eltern sowie die Mitglieder des Türkischen Frauenvereins leckere Speisen für das große Büfett mitgebracht hatten, sorgten die Jugendlichen für ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Ein Schüler-Trio der Erich Kästner-Schule hatte eigens für den Abend einen Hip-Hop einstudiert und erntete für die Darbietung reichlich Applaus. Ebenso wie die sechs Mädels, die in den vergangenen Tagen fleißig Schritte und Moves für ihre Aufführung einstudiert hatten. Die 17-jährige Matyna, die vor vier Jahren aus Polen nach Deutschland kam, fasste ihren Mut zusammen, und präsentierte ein Lied aus ihrer alten Heimat. Ein zehnminütiger Film – eine Projektarbeit von Studenten, die typische deutsche und muslimische Vorurteile aufarbeiteten – rundete das Rahmenprogramm thematisch ab, bevor der Projektabend mit Gespräche und Spielen seinen Ausklang fand.