Neuenrade. . Frauen türkischer Herkunft planen, einen Verein zu gründen / Danke an die Stadt für Hilfestellung

Sie wollen ihren Mitmenschen helfen – und deshalb haben sich gut zwei Dutzend Frauen türkischer Herkunft zusammen getan und bereits vielfältige Hilfen für Kinder organisiert. Nun wollen sie ihrem Vorhaben ein Fundament geben und einen Verein gründen.

Mit dem Gefühl, gemeinsam zum Wohle anderer etwas schaffen zu wollen, fing alles an. Und so organisierten und finanzierten 21 Frauen im Herbst 2012 eine kulturelle Veranstaltung mit Livemusik. Dieses Event nannten sie „Die blaue Nacht“ – weil alle Menschen unter demselben blauen Himmel leben.

Bald Gründung eines Vereins?

Der Erlös der Veranstaltung sollte ausschließlich der Unterstützung bedürftiger Kinder dienen. Der Erfolg der Veranstaltung ermöglichte den Frauen unter anderem, dass in der Türkei für acht Schüler die kompletten Schulkosten und für neun Schüler eine komplette Winter- und Schulbekleidung hätten angeschafft werden können. Besonders habe sie gefreut, dass sie mit 2000 Euro eine Beinprothese für ein junges Mädchens mitfinanziert hätten.

Angespornt von diesem Erfolg, trafen sich die Frauen reihum privat und gaben ihrer Vereinigung den Namen „Karma“. Die Frauen kommen aus den unterschiedlichsten Regionen der Türkei und haben die unterschiedlichsten Berufe. Generationsübergreifend wollen sie sich für wohltätige Zwecke einsetzen. Der nächste Schritt könne sein, dass sie einen Verein gründen. Frei nach dem Motto: „Wenn wir als Frauen in der Lage waren, im Herbst eine solche Veranstaltung zu organisieren, dann können wir noch vieles mehr.“

"Wir sind bereits integriert"

Gleichwohl würden die Frauen ihr Vorhaben mit Bedacht anpacken. So hätten Yüksel Yilmaz und Hüliya Aydemir für die Frauen zunächst im Rathaus vorgesprochen und insbesondere von Verwaltungsmitarbeiterin Sabine Rogoli große Hilfe bekommen. Besonderer Dank gehe auch an Neuenrades Bürgermeister Klaus-Peter Sasse. Er habe es unkompliziert und unbürokratisch ermöglicht, dass die Frauen für ihre Treffen am Sonntag die Schulmensa in der Niederheide nutzen dürfen.

Ihr nächster Plan: Zum Gertrüdchen wollen sie einen Stand mit türkischen Spezialitäten und Handarbeiten organisieren – und die Erlöse wiederum spenden, unter anderem auch für Mika Schnabel.

Abschließend betonten die Frauen, man wolle auf keinen Fall mit den Integrationsbemühungen der Integrationsbeauftragten der Stadt Neuenrade konkurrieren. Denn auch hier sind sie sich einig: „Wir sind in Deutschland angekommen und bereits integriert“.