Bergkamen. . Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) hält von den Plänen, im Romberger Wald einen “Dino-Park“ zu errichten, gar nichts — offenbar aus Gründen des Naturschutzes. Ist das das Ende der Pläne für den Standort Bergkamen?

Landesumweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) hält von den Plänen, im Romberger Wald einen Dino-Park zu errichten, gar nichts. Das teilte er in einem Schreiben, das am Montag im Rathaus einging, der Bergkamener Stadtspitze mit.

Für Bürgermeister Roland Schäfer, den Technischen Beigeordneten Dr. Hans-Joachim Peters und dem für Tourismus zuständigen Fachdezernenten Manfred Turk bedeutet dies, wie sie am Montagnachmittag in einer eilig einberufenen Pressekonferenz eingestanden, das Ende dieses Projekts - jedenfalls an diesem Standort. Keine dem Landesumweltministerium nachgeordnete Behörde, die an dem Genehmigungsverfahren beteiligt sind, werde sich der Haltung von Minister Remmel widersetzen. Dafür habe er Verständnis, betonte Bürgermeister Roland Schäfer.

Remmel bemisst dem Romberger Wald Qualitäten eines Naturschutzgebietes zu, teilte er der Stadt Bergkamen mit. Zudem widerspreche das Vorhaben den Zielen der Landesplanung, die den Romberger Wald laut Gebietsentwicklungsplan als Wald und als Ort der naturnahen Erholung erhalten wolle. Die beiden Naturschutzverbände NABU und BUND, die sich für den Schutz des Romberger Walds einsetzen, hatten im Herbst vergangenen Jahres den Landesumweltminister in Sachen „Dinopark“ eingeschaltet

Gleichwohl verkennt Johannes Remmel nicht die Chancen eines Dinopark-Projekts für die weitere touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Nordbergstadt. Er werde seinen nachgeordneten Behörden empfehlen, die Stadt bei der Suche eines Alternativstandorts zu unterstützen.

Suche nach Alternativstandort

Alternativstandorte gebe es, so Bürgermeister Roland. Doch keines sei wegen seiner Lage so geeignet gewesen wie der Rombergwald: fernab jeglicher Wohnbebauung, eine kurze Anbindung an die Autobahn mit Zugriff auf private Parkplätze im Gewerbepark Rünthe an den Wochenenden.

Von dieser Wende weiß der Geschäftsführer der Dinopark NRW GmbH, Peter Montero, noch gar nichts. „Wie haben heute versucht, ihn telefonisch zu erreichen“, erklärte Schäfer weiter. Vermutlich hält er sich gerade in China auf. Dorthin wolle er reisen, hatte Montero vor noch nicht einmal zwei Wochen gegenüber der Redaktion erklärt. Sein Ziel war das „Zigong Dinosaur Museums“ etwa 200 Kilometer westlich von Chongoing, in deren Werkstätten die Dinosaurier-Figuren für den Bergkamener Park hergestellt werden sollten. Diese Geschäftsbeziehung nutzt er inzwischen auch dafür, dass er Figuren von Dinos anderen Museen oder Messeveranstaltern zum Kauf oder zur Miete anbietet.

Mit ihm wolle man in jedem Fall darüber reden, ob er an seinen Dinopark-Plänen auch an einem anderen Wald-Standort festhalten wolle. Diskutiert werden wird die neue Sachlage in jedem Fall in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 5. Februar. Von der Politik erwarten Schäfer, Peters und Turk ein Signal, tatsächlich auf die Suche nach einem Alternativstandort zu gehen. Und sollte sich Peter Montero verbittert zurückziehen, gibt es offensichtlich andere Investoren, die für ihn in die Bresche springen könnten. „Der Dinopark in Mönchehagen sucht nach einem zweiten Standort in Nordrhein-Westfalen“, berichtete Schäfer.