Bergkamen..

Vor 150 Millionen Jahren sind die Dinosaurier ausgestorben. Sie sollen, wenn es nach dem Landschaftsbeirat des Kreises Unna geht, auch nicht als als Plastik-Modelle in Lebensgröße (bis zu 40 Meter) im Romberger Wald in Rünthe Auferstehung feiern.

Die Idee, in einem Dino-Park mit 140 lebensgroßen Figuren die Entwicklungsgeschichte spielerisch zu vermitteln, sei pfiffig, bescheinigten die Mitglieder des Landschaftsbeirates dem anwesenden Dino-Park-Planer Thomas Mielke. Aber bitte nicht in diesem schützenswerten Wald in Rünthe. Dieser solle besser als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden, forderte zum Beispiel Dieter Ackermann.

Ein Grund ist das Kartierungsergebnis der Gutachter: Sie machten in dem Wald zwischen Industriestraße und Autobahn A 1 insgesamt 55 Brutvogelarten aus. Darunter finden sich acht, die auf der Roten Liste NRW stehen - etwa der Kuckuck, die Nachtigall, Mäusebussard und Waldschnepfe. Für weitere zehn besteht eine Vorwarnung.

Auch das braune Langohr, eine Fledermaus-Art. die es sonst nirgendwo im Kreis gibt, wollen die NABU-Experten im Romberger Wals ausgemacht haben. Doch das offizielle Fledermaus-Gutachten ist noch nicht fertig gestellt.

Nicht nur wegen dieses fehlenden Gutachtens ist schon jetzt auszumachen, dass der Zeitplan der Dino-Park GmbH ins Trudeln geraten wird. Erster Spatenstich sollte Ostern 2011 sein; Eröffnung ein Jahr später. Doch der Landschaftsbeirat hat sich erst einmal auf nächstes Jahr vertagt. „Ich glaube, heute wäre das nicht gut für die Stadt Bergkamen ausgegangen“, tröstete der Vorsitzende Christian Kruthoff die Vertreter der Bergkamener Stadtverwaltung. Denn Bergkamen hat auch aus touristischer Sicht ein großes Interesse an der Umsetzung dieses Parks. Das hatten im Vorfeld Berthold Boden (Planungsamt) und Fachdezernent Manfred Turk (Tourismus, Wirtschaftsförderung) deutlich gemacht.

Doch der Landschaftsbeirat hat (noch) viele Bedenken. Etwa wegen der „jährlich prognostizierten sechsstelligen Besucherzahlen“. Schließlich mögen bestimmte Tierarten auch kleine Störungen durch Menschen überhaupt nicht und ziehen sich deshalb aus belebten Gebieten zurück.

Doch die Naturschützer haben aber auch die Menschen im Blick. „Der Romberger Wald wird von den Bürgern als Bereich für Spaziergänge genutzt. Sollen sie dafür Eintritt bezahlen?“, schimpfte Udo Bennemann vom NABU.

Wie auch immer es ausgehen wird: Die Entscheidung des Landschaftsbeirates ist bindend. Er könnte zwar vom Kreistag „überstimmt“ werden. Das ist aber noch nicht vorgekommen.