Bergkamen. .
Ostern 2012 soll im Romberger Wald in Rünthe der erste Dinopark in Nordrhein-Westfalen seine Pforten öffnen. Die Betreiberfirma, die in Bergkamen zumindest eine Postadresse hat, rechnet mit 100.000 bis 150.000 Besuchern pro Jahr.
Damit der Bergkamener Stadtentwicklungsausschuss gleich den richtigen Eindruck von diesem Projekt erhalten, wurde er zu Beginn seiner Sitzung am Dienstagnachmittag von einem Iguanodon, besser gesagt: von einem Leguansauriar im großen Ratssaal empfangen.
„Hierbei handelt es sich nur um ein drei Meter langes Baby, das im Sauerland in der Nähe von Brilon in einen Spalt gefallen ist“, erklärt Präparator Jerome Gores, der das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die Mama des „Kleinen“ bringe es auf stolze neun Meter. Beide Skelett-Rekonstruktionen sind eine vorübergehende Leihgabe des geowissenschaftlichen Museums in Münster.
Waldgebiet sprach für Standort Bergkamen
Ein wichtiges Argument für den Standort Bergkamen sei die Möglichkeit, den geplanten Dino-Park in einem bestehenden Waldgebiet zu errichten, erklärte Landschaftsplaner Thomas Mielke, der für eine Investorengruppe, die noch nicht näher benannt sein will, tätig geworden ist.
Vor rund einer Woche hat er für die „Dino-Park NRW GmbH“ mit Sitz am Lindenweg in Bergkamen-Weddinghofen eine Bauvoranfrage im Rathaus gestellt. Vorab gab es bereits zahlreiche Klärungsgespräche mit dem Kreis Unna und mit der Landesforstbehörde. Mielke zeigte sich bei der Vorstellung seiner Pläne überzeugt, dass alle möglichen Aspekte des Naturschutzes berücksichtigt seien. Unter anderem wurde für dieses Projekt ein Vogel- und auch ein Fledermauskataster angelegt.
Besonderen Wert legte der Kreis Unna auf den Erhalt zweier Feuchtgebiete. Sie wollen die Investoren sogar erweitern und schützen durch Teiche und eine spezielle Wegführung zur Steuerung der Besucherströme.
Auch die bisherigen Bewohner dieses Waldes werden nach wie vor die Möglichkeit haben, ihr angestammtes Terrain zu betreten. Menschen kommen hingegen nur am Kassenhäuschen am Eingang hinein.
kein Rummel
Was Bürgermeister Roland Schäfer besonders gefällt, ist die Absicht der Planer und Investoren, im Teilbereich des Romberger Waldes zwischen der Bever im Norden und dem freien Gelände im Süden keinen „Rummel“ entstehen zu lassen.
Die 140 Dino-Figuren bis zu einer Größe von über 30 Metern (Tyrannosaurus Rex) sollen anhand aktueller Forschungsergebnisse aus Kunstharzen und Glasfaser nachmodelliert werden, erklärte Jerome Gores.
Überhaupt werden die großen und kleines Dino-Fans nicht nur viel Spaß haben, sondern werden, falls das Projekt realisiert wird, jede Menge Wissen mit nach Hause nehmen. Es soll die gesamte Evolution von den ersten Einzellern bis zu Jetzt-Zeit an verschiedenen Stationen dargestellt werden.
Thomas Mielke rechnet damit, dass nach Überspringen der letzten Genehmigungshürde im Frühjahr 2011 mit dem Bau der Anlage begonnen werden kann. Für sie müssten allenfalls im Zufahrtsbereich zur Industriestraße einige wenige Bäume gefällt werden. Die Stellplätze selbst kommen auf die beiden zurzeit noch landwirtschaftlich Flächen, die in den Romberger Wald hineinreichen.
Dieses Projekt mit einer Investitionssumme von rund 2 Mio. Euro werde die Bemühungen der Stadt weit nach vorn bringen, den Tourismus als Wirtschaftsfaktor zu stärken, betonte Fachdezernent Manfred Turk.