Hagen/Neuenrade. .

Mit mehreren Schüssen hatte der Neuenrader Michael P. den Kölner Pizzeria-Inhaber Umberto S. 2006 getötet. Im Prozess gegen die mutmaßlichen Auftraggeber der Bluttat, Pasquale B. aus Gevelsberg und Mario L. aus Köln, hörte das Hagener Schwurgericht erste Zeugen. Polizisten schilderten, wie sie den Toten in der Domstadt entdeckt hatten.

Der Einsatzbefehl war am 6. Oktober 2006 um 15.22 Uhr eingegangen, nachdem Zeugen „verdächtige, schussähnliche Geräusche“ gehört hatten und ein Mann mit schwarzer Aktentasche, blonden Haaren und sportlicher Figur aus der Pizzeria gekommen war. Die erste Streifenwagenbesatzung hatte sich auf den Weg gemacht. Wenig später war Verstärkung gefolgt. Zwei Beamte hatten die Pizzeria betreten und den toten Umberto S. vorgefunden.

Opfer lag in großer Blutlache

Während ein Polizist von großem Blutverlust sprach, wurde sein Kollege noch deutlicher: „Unter ihm war eine große Blutlache.“ Eine Verletzung im Brustbereich und Einschusslöcher waren zu sehen. Der 55-jährige Gastronom war offensichtlich tot. „Es war nicht so, dass da noch was zu retten war“, lautete die Erinnerung eines Beamten.

Keine Spuren eines Kampfes

Dennoch hatten sie die Vitalfunktionen überprüft. Dann hätten sie die Pizzeria schnell und vorsichtig durchsucht. Darauf vorbereitet, auf weitere Tote, Verletzte oder auf den Täter zu treffen. Doch, und das ist längst bekannt, Michael P. war längst in aller Seelenruhe aus der Pizzeria marschiert und hatte wenigstens keine weiteren Opfer hinterlassen. Die sofort eingeleitete Fahndung war erfolglos verlaufen. Spuren eines Kampfes oder der Verwüstung hatten die Beamten nicht entdeckt. Vielmehr hatte der Tatort nahezu unberührt gewirkt.

Beamter vermutet eine schnelle Tat

„Ich hatte den Eindruck, dass die Tat sehr schnell ging“, sagte einer der Ermittler. Makabres Detail: Über einen angeschalteten Laptop war das Radio gelaufen. Schlagermusik hatte durch den Raum geschallt. Er habe nichts verändert, erklärte ein Polizist. „Ich ließ die Musik laufen, auch wenn es irgendwann relativ unerträglich war.“