Lüdenscheid/Volmetal. . Im Volmetal sollen wieder Personenzüge fahren können. Für 16 Millionen Euro will die Deutsche Bahn (DB) die Strecke zwischen Lüdenscheid-Brügge und Meinerzhagen in den nächsten zwei Jahren fit für den Personennahverkehr machen.

Für die Deutsche Bahn (DB) geht es um jede Menge Schotter. 18 000 Tonnen davon werden auf der Volmebahn zwischen Lüdenscheid-Brügge und Halver-Oberbrügge verbaut, so ein Bahn-Sprecher in Düsseldorf. Das Ziel: Die Bahn wieder fit zu machen für den Personennahverkehr. Noch in diesem Jahr investiert sie im Volmetal vier Millionen Euro, sagt Heinrich Segbers, Leiter Regionalnetze bei der DB.

Bis 2013, schneller als viele erwartet haben, soll die Strecke saniert sein.

„Die Baustelle ist eingerichtet“, so Segbers. Schotterbett, Schwellen. Schienen. Alles werde in den nächsten zwei Wochen erneuert. „Die Trassierung wird angepasst“, sagt Segbers, „auch in den Radien.“ Das Ziel: Züge sollen künftig mit 80 km/h auf der etwas begradigten Strecke durch das Volmetal fahren können. Ein etwa zwei Kilometer langes Teilstück zwischen Brügge und Kierspe ist bereits vor zwei Jahren erneuert worden. Ein sechs Kilometer langes Stück steht jetzt an. Der Rest bis Kierspe soll kurzfristig folgen. Damit rückt ein Ziel, das Anhänger der Bahn wie auch Planer verfolgt haben, näher: Der Lückenschluss zwischen Marienheide und Lüdenscheid. Die Verbindung zwischen Marienheide im Bergischen mit Anschluss nach Köln und Meinerzhagen soll bereits 2013 wieder in Betrieb gehen. Für viele war diese Entscheidung Stückwerk. Sie wünschten sich eine durchgehende Verbindung bis Lüdenscheid – und damit weiter über Hagen bis ins Ruhrgebiet.

Die ist jetzt greifbar nahe. 16 Millionen Euro sollen dafür in den nächsten zwei Jahren insgesamt investiert werden. Sanierung der eingleisigen Trasse und Bau einer Weiche in Kierspe „damit wir dort kreuzen können“, so Segbers, sollen in 2012 abgeschlossen werden. Leitungssicherungstechnik könnte 2013 eingebaut werden. Segbers: „Dann kann dort wieder Personenverkehr stattfinden.“ Nach optimistischer Einschätzung könnten die Züge 2014 rollen. „Für realistisch“ hält er 2015.

Sechs Kilometer Gleis

Mittel, die jetzt im Volmetal eingesetzt werden, waren ursprünglich für den Ausbau des Schienenverkehrs im Raum Köln vorgesehen.

Sie konnten aber wegen Verzögerungen im Planverfahren nicht abgerufen werden.

In zwei Abschnitten werden sechs Kilometer Gleis erneuert. Das macht 12 Kilometer an neuen Schienen aus. Sie ruhen auf 9000 Schwellen

18 000 Tonnen Altschotter werden entsorgt. Entsprechend werden 18 000 Tonnen neuen Schotters eingebaut.

An 15 Bahnübergängen muss der Straßenbelag erneuert werden.

Eingesetzt werden Großmaschinen, die in der Stunde 150 Meter Gleis verlegen können.

Wenn die Volmebahn technisch aufgerüstet ist, muss der Zweckverband den Personenverkehr für die Trasse bestellen. Laut Segbers gibt es bereits Überlegungen bezüglich der Fahrpläne, aber noch kein Konzept. Probleme wie die Einfädelung im Bahnhof Brügge, wo sich Güter- und Personenverkehr nicht in die Quere kommen dürfen, müssen noch gelöst werden.

Stand der Planung ist parallel zur Bahntrasse ein Gleis für das Schienentaxi zu verlegen. Die selbst fahrenden Kabinenfahrzeuge, eine Idee des Halveraner Unternehmers Friedrich-Wilhelm Kugel, werden auf der Bahnstrecke zwischen Halver und Oberbrügge getestet. Nach jahrelangem Gerangel wurde hierfür im Sommer eine Lösung gefunden.

Die einst öffentliche Bahnstrecke ist privatisiert worden, um Versuche nach Bedarf fahren zu können.

Bis zur Aufnahme des Bahnbetriebs in drei oder vier Jahren soll auch das Schienentaxi praxistauglich sein. Es fährt vollautomatisch auf Anforderung und dient als Zubringer zu den Zügen. Wichtig für Kugel: „Brügge muss Verkehrszentrum bleiben.“ In der Kombination Bahn und bedarfsgerecht und kostengünstig fahrender Schienentaxis, sieht er das Verkehrskonzept der Zukunft. Eine Win-Win-Situation für Bahn und private Betreiber.

Dafür muss noch eine Menge an Schotter bewegt werden -- sei es beim Unterbau der Trasse oder bei den Investitionen der beteiligten Akteure.