Balve. Der große Zauberer Totilas hat bei der deutschen Meisterschaft in Balve den zweiten Titel ertanzt. Reiter Matthias Alexander Rath führte den Wunderhengst zum Sieg in der Dressur-Kür.

Polizeischutz auf der Tribüne, Anspannung bei der Familie Rath-Linsenhoff, Bewunderung und Staunen bei den Fans. Wenn Totilas das Dressur-Viereck auf einem Turnier betritt, steht die Reitsportwelt kopf. Noch nie gab es so einen Hype im deutschen Dressursport. Zurecht, denn dieses 10-Millionen teure Pferd, vergangenes Jahr eingekauft vom Konkurrenten Edward Gal aus den Niederlanden, sprengt alle Dimensionen. Eine glänzende Choreografie auf vier Beinen.

Musik von Paul van Dyk

Sein junger Reiter Matthias Alexander Rath schultert die Belastung vor 2500 Zuschauern mit unglaublicher Nervenstärke. Bei der ersten gemeinsamen großen Kurprüfung tänzelt das Paar in Perfektion vor den Augen der Juroren durch die Arena. Die Musik hat Star-DJ Paul van Dyk für Totilas auf den Leib geschrieben. Erst in der Nacht zu Sonntag war die Kompositionen fertig geworden. Eine Premiere für Pferd und Reiter. Sie meistern die Herausforderung sensationell. Der kleine Einstiegsfehler in der Piaffe wird von Matthias Rath gekonnt ausgeglichen. Einen unscheinbaren Ausrutscher gibt es beim Zweierwechsel. Beides kein Stolperstein auf dem Weg zum Triumph. Die Passage ist das Glanzstück einer fantastischen Vorstellung.

Koschel und Werth auf den Plätzen

Mit der Rekordnote von 85,65 Prozent setzen die Richter das neue Traumpaar der Dressur auf den Thron im Grand Prix Kür. Platz zwei geht an Christoph Koschel (Hagen a. T.) auf Donnperignon mit 82,45 Zählern hauchdünn vor der fünfmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth aus Rheinberg, die auf El Santo 82,40 Punkte sammelte. Anabell Balkenohl und Dablino belegten mit 80,10 Prozent Rang vier.

Grand Prix für Totila

Geschafft: Matthias Alexander Rath hat sich mit Totilas den ersten DM-Titel geholt. Fotos: Florian Kückelheim
Geschafft: Matthias Alexander Rath hat sich mit Totilas den ersten DM-Titel geholt. Fotos: Florian Kückelheim © WP
Isabell Werth, Matthias Alexander Rath und Anabell Balkenhol (v.l.) bei der Siegerehrung.
Isabell Werth, Matthias Alexander Rath und Anabell Balkenhol (v.l.) bei der Siegerehrung. © WP
Isabell Werth, Matthias Alexander Rath und Anabell Balkenhol (v.l.) bei der Siegerehrung.
Isabell Werth, Matthias Alexander Rath und Anabell Balkenhol (v.l.) bei der Siegerehrung. © WP
Dressur Grand Prix Special: Die ersten drei bei der Siegerehrung im Stadion.
Dressur Grand Prix Special: Die ersten drei bei der Siegerehrung im Stadion. © WP
Matthias Alexander Rath hat sich mit Totilas die erste Meisterschleife geholt.
Matthias Alexander Rath hat sich mit Totilas die erste Meisterschleife geholt. © WP
Matthias Alexander Rath hat sich mit Totilas die erste Meisterschleife gesichert.
Matthias Alexander Rath hat sich mit Totilas die erste Meisterschleife gesichert. © WP
Isabell Werth ist stolz auf den zweiten Platz mit El Santo.
Isabell Werth ist stolz auf den zweiten Platz mit El Santo. © WP
Isabell Werth ist stolz auf den zweiten Platz mit El Santo.
Isabell Werth ist stolz auf den zweiten Platz mit El Santo. © WP
Isabell Werth ist stolz auf den zweiten Platz mit El Santo.
Isabell Werth ist stolz auf den zweiten Platz mit El Santo. © Florian Hückelheim/WP
Ein großer Triumph: Matthias Alexander Rath hat den Grand Prix Spezial gewonnen.
Ein großer Triumph: Matthias Alexander Rath hat den Grand Prix Spezial gewonnen. © Florian Hückelheim/WP
Matthias Alexander Rath wird als Dressur-Grand-Prix-Champion geadelt.
Matthias Alexander Rath wird als Dressur-Grand-Prix-Champion geadelt. © Florian Hückelheim/WP
Dieter Graf Landsberg von Vehlen steht Spalier bei der Siegerehrung.
Dieter Graf Landsberg von Vehlen steht Spalier bei der Siegerehrung. © WP
Bronzemedaille für Anabel Balkenhol. Sie hat mit Dablino auf das richtige Pferd gesetzt.
Bronzemedaille für Anabel Balkenhol. Sie hat mit Dablino auf das richtige Pferd gesetzt. © WP
Isabell Werth und El Santo. Die Titelverteidigerin ist Vizemeisterin 2011.
Isabell Werth und El Santo. Die Titelverteidigerin ist Vizemeisterin 2011. © WP
Matthias Alexander Rath hat sich die ersten DM-Lorbeeren mit Totila verdient.
Matthias Alexander Rath hat sich die ersten DM-Lorbeeren mit Totila verdient. © Florian Hückelheim/WP
Isabell Werth und Matthias Alexander Rath. Dressur ist aus jeder Perspektive schön.
Isabell Werth und Matthias Alexander Rath. Dressur ist aus jeder Perspektive schön. © Florian Hückelheim/WP
Isabell Werth, Matthias Alexander Rath und Anabel Balkenhol (v.l.) auf dem Siegerpodest.
Isabell Werth, Matthias Alexander Rath und Anabel Balkenhol (v.l.) auf dem Siegerpodest. © Florian Hückelheim/WP
Bei den Springreitern im Parcours: Mario Stevens auf Mac Kinley 3.
Bei den Springreitern im Parcours: Mario Stevens auf Mac Kinley 3. © Florian Hückelheim/WP
Markus Renzel auf Cassydy - Platz 27 im Championat von Balve.
Markus Renzel auf Cassydy - Platz 27 im Championat von Balve. © Florian Hückelheim/WP
Das Pferd spürt, wenn die Aufgabe vor dem Hindernis schwierig wird.
Das Pferd spürt, wenn die Aufgabe vor dem Hindernis schwierig wird. © Florian Hückelheim/WP
Johannes Ehning auf Appearance 2 - Rang 23 im Championat von Balve.
Johannes Ehning auf Appearance 2 - Rang 23 im Championat von Balve. © Florian Hückelheim/WP
Johannes Ehning auf Appearance 2 - Rang 23 im Championat von Balve.
Johannes Ehning auf Appearance 2 - Rang 23 im Championat von Balve. © Florian Hückelheim/WP
Johannes Ehning auf Appearance 2 - Rang 23 im Championat von Balve.
Johannes Ehning auf Appearance 2 - Rang 23 im Championat von Balve. © Florian Hückelheim/WP
Holger Hetzel auf Little Tinka in einer Prüfung am Samstag.
Holger Hetzel auf Little Tinka in einer Prüfung am Samstag. © Florian Hückelheim/WP
Markus Merschformann auf Farewell 26 in einer Prüfung am Samstag.
Markus Merschformann auf Farewell 26 in einer Prüfung am Samstag. © Florian Hückelheim/WP
Jan Sprehe auf Come Undone in einer Prüfung am Samstag.
Jan Sprehe auf Come Undone in einer Prüfung am Samstag. © Florian Hückelheim/WP
Tim Hoster auf L B Look at me.
Tim Hoster auf L B Look at me. © Florian Hückelheim/WP
Alois Pollmann Schweckhorst schreitet durch den anspruchsvollen Parcours.
Alois Pollmann Schweckhorst schreitet durch den anspruchsvollen Parcours. © Florian Hückelheim/WP
Der Vater des Balve Optimum: Dieter Graf von Landsberg-Velen. Fotos: Florian Kückelheim
Der Vater des Balve Optimum: Dieter Graf von Landsberg-Velen. Fotos: Florian Kückelheim © Florian Hückelheim/WP
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Nach dem Erfolg im Grand-Prix-Special am Samstag bekommt Matthias Alexander Rath die schwarz-rot-goldende Siegerschleife zum zweiten Mal umgehangen. Ein goldenes Wochenende für den noch so bodenständigen Reiter. „Ich bin wahnsinnig zufrieden. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit Totilas die Kür zu reiten“, sagt der 26-jährige Sieger über seine Erfolgsstory.

Sieben Prüfungen in zweieinhalb Wochen

Er sei unglaublich glücklich, was das millionenschwere Pferd in den vergangenen zweieinhalb Wochen geleistet habe. Sieben Prüfungen in München, Wiesbaden und Balve sind Rath und Totilas gegangen. „Das war sehr anstrengend, aber wir haben sehr viel mitnehmen können. Und jetzt mit zwei deutschen Meisterschaften aus Balve heimfahren zu können, das ist spitze“, strahlt Rath.

Seine Leichtigkeit im Umgang mit Totilas erklärt er so: „Ich versuche ihn auf unsere Art und Weise zu präsentieren. Das ist uns heute und auf den anderen Turnieren ganz gut gelungen. Mal sehen, was die Zukunft noch bringt.“ Bis zum CHIO in Aachen machen die beiden nun eine Pause. Matthias Alexander Rath will dann die Turniererfahrungen der letzten zweieinhalb Wochen nutzen, um auch letzte Fehler noch zu verbessern. Mitte Juli kehrt das fast perfekte Paar dann zurück auf die Bühne.