Essen. . In NRW werden weit weniger Verbrechen auf­ge­klärt als in anderen großen Bundesländern. Besonders bei der strafrechtlichen Verfolgung von Wohnungsein­brüchen schneidet das Land im Vergleich zu den Nachbarn „schlecht ab“.

In NRW werden weit weniger Verbrechen auf­ge­klärt als in anderen großen Bundesländern. Besonders bei der strafrechtlichen Verfolgung von Wohnungsein­brüchen schneidet das Land im Vergleich zu den Nachbarn „schlecht ab“, räumt Peter Hugo ein, Landes-Vize der Gewerkschaft der Polizei (GdP): „Bei uns werden im Schnitt zwölf Prozent der Ein­brüche geklärt. In anderen Ländern sind es 20 Prozent.“

Das Statistische Bundesamt hat die Arbeitsergebnisse der Ermittlungs- und Justizbehörden der Länder verglichen. Der Bericht liegt der WAZ vor. Danach weist NRW mit einer Aufklärung von 50,8 Prozent aller Straftaten neben Schleswig-Holstein die schlechteste Quote aller Flächenländer auf. In Baden-Württemberg werden 59 Prozent der Straf­taten geklärt, in Niedersachsen 60, in Bayern 63 Prozent. Nur die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg stehen miserabler da als NRW.

„In Nordrhein-Westfalen gibt es risikolose Verbrechen“, kritisiert die Gewerkschaft der Polizei – und verweist dabei auf die Wohnungseinbrüche. Dass in dicht besiedelten Bundesländern die Aufklärung insgesamt niedriger ist als in länd­lichen Regionen, liege „auch an der fehlenden sozialen Kon­trolle“, sagt Hugo. Aufgrund des Personalmangels konzentriere sich die Polizei dann auf bestimmte Delikte. So sei NRW erfolgreicher bei der Mord-Aufklärung und an­deren Kapitalverbrechen.

Von den 44 000 Wohnungseinbrüchen in NRW, deren Zahl 2010 um 8,5 Prozent ge­stiegen ist, sind besonders Großstädte betroffen. Dort schlagen Drogensüchtige und ausländische Banden zu. Aufgeklärt werden aber nur acht Prozent der „Brüche“ in Köln, elf in Essen und Düsseldorf und 12,3 Prozent in Dortmund. In manchen Dienststellen teilen sich nur fünf Beamte die Bearbeitung der steigenden Zahl der Einbrüche. Früher, so Experten, seien es an gleicher Stelle zwölf gewesen.

Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe will die Landesregierung die Bekämpfung der Einbruchskriminalität 2012 zum Schwerpunkt erklären.