Meinerzhagen.

Glück sei der glimpfliche Ausgang des Vorfalls in der Luft gewesen, sagte der Sprecher des Energieversorgers aus Hagen. Bei Meinerzhagen touchierte ein Sportflugzeug am Mittwochmorgen eine Hochspannungsleitung. Das oberste Kabel der 110 000-Volt -Leitung wurde zerrissen. Das Kleinflugzeug landete später sicher in Würzburg. Polizei und Feuerwehr suchten im Sauerland zwei Stunden lang nach dem für sie scheinbar abgestürzten Flieger.

Die Propellermaschine war am Morgen auf dem Flughafen in Marl-Lohmühle gestartet. Gegen 9.30 Uhr hatte sie die Autofahrer auf der A 45 (Sauerlandlinie) erschreckt. Im Tiefflug tauchte die Maschine über der Autobahn von Lüdenscheid in Richtung Meinerzhagen. Zu der Zeit herrschte dichter Nebel.

Erdkabel der 110 000-Volt-Leitung knallt zu Boden

Ein Großaufgebot von Rettungskräften wurde alarmiert. Foto: Guido Raith
Ein Großaufgebot von Rettungskräften wurde alarmiert. Foto: Guido Raith © WR

Kurze Zeit später hat das Sportflugzeug eine Hochspannungsleitung touchiert. Anwohner hörten einen Knall und in Meinerzhagen fiel kurzzeitig der Strom aus. Der Flieger durchtrennte das oberste Kabel der 110 000-Volt-Leitung. Andreas Köster, Sprecher des Hagener Energieversorgers Enervie, sprach von Glück für alle Beteiligten: „Es handelte sich ,nur‘ um das Erdkabel der 110-kV-Leitung.“ Die Enden des durchtrennten Seils fielen zu Boden. Dadurch wurde die Hochspannungsleitung automatisch abgeschaltet, die Stromversorgung durch eine parallel verlaufende Leitung ersetzt.

Einsatzkräfte aus Lüdenscheid, Meinerzhagen und Herscheid suchten am Mittwoch zwei Stunden lang ein großes Waldgebiert nach dem scheinbar vermissten Kleinflugzeug ab. Um 11.30 Uhr kam die Entwarnung: Das Flugzeug sei sicher in Würzburg gelandet. Gestartet war es in Marl-Lohmühle.

Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz gingen davon aus, dass die Maschine irgendwo in den dichten Wäldern zwischen Sauerlandlinie und B 54 im Volmetal abgestürzt sei. Von der Einsatzzentrale in Lengelscheid wurde die Suchaktion koordiniert. Zwei Rettungshubschrauber gaben schnell wieder auf, weil der Nebel zu dicht war. Außerdem sperrte die Polizei den Bereich großräumig ab.

Taucherstaffel für nahe gelegene Talsperre alarmiert

Auch die nahe gelegene Fürwigge-Talsperre wurde als Absturzort in Betracht gezogen. Deshalb wurde zusätzlich eine Taucherstaffeln alarmiert. Während eine Hundertschaft sowie Reiter- und Hundestaffel der Polizei zum Einsatzort unterwegs waren, kam die Entwarnung: Das Flugzeug sei sicher und mit dem Piloten wohlbehalten in Würzburg gelandet. Die weiteren Untersuchungen übernimmt jetzt nach unseren Informationen die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig.