Washington. . Nach der Notlandung einer Passagiermaschine im US-Staat Arizona lässt die US-Fluglinie Southwest ihre Jets vom Typ Boeing 737 bis auf weiteres am Boden. Am Samstag klaffte bei einem Inlandsflug plötzlich ein Leck in einer Jet-Kabine.
Nach der Notlandung einer ihrer Boeing 737 hat die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines am Samstag die Überprüfung aller Flugzeuge dieses Typs angeordnet. Die Maschine mit 118 Passagieren an Bord war am Tag zuvor auf dem Weg von Phoenix nach Sacramento wegen eines Druckverlusts in der Kabine zum Landen gezwungen, wie die Fluglinie mitteilte. Passagiere berichteten, durch eine Explosion sei ein Loch in der Außenhülle entstanden.
„Ersten Untersuchungen zufolge ist im Flugzeug der Druck abgefallen und die Sauerstoffmasken fielen herunter“, teilte Southwest Airlines mit. Die Maschine sei rund 40 Minuten nach dem Start in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona sicher auf einer Militärbasis in Yuma nahe der Grenze zu Mexiko gelandet. Nach der Landung habe die Besatzung bestätigt, dass es in der Mitte der Kabine ein Loch im Dach gebe, erklärte die Fluglinie. Ein Flugbegleiter und ein Passagier seien ärztlich versorgt worden, doch habe es keine schwereren Verletzungen gegeben.
Explosion kurz nach dem Start
Eine Passagierin sagte dem Fernsehsender CBS, kurz nach dem Start habe es eine Explosion gegeben und ein Teil der Decke sei heruntergefallen. Daraufhin hätten sich die Masken gelöst. Eine andere Passagierin sagte dem Fernsehsender CNN, sie hätten durch das Dach den Himmel sehen können. Mehrere Passagiere verloren demnach das Bewusstsein, kamen jedoch wieder zu sich, nachdem das Flugzeug eine geringere Höhe erreicht hatte.
Southwest Airlines teilte mit, alle ihre 69 Maschinen des Typs Boeing 737 würden gemeinsam mit dem Flugzeughersteller überprüft und zunächst nicht mehr eingesetzt. Rund 300 Flüge müssten daher allein am Samstag gestrichen werden, es sei vielfach mit Verspätungen von bis zu zwei Stunden zu rechnen. Die Fluglinie leitete gemeinsam mit der Behörde für zivile Luftfahrt (FAA) und dem Büro für Ermittlungen zu Flugunglücken (NTSB) eine Untersuchung des Vorfalls ein. (afp)