Bönen/Hamburg. .
Nach einer Serie von Skandalen will der Textil-Discounter KiK künftig bessere Bedingungen für seine Mitarbeiter bieten. KiK wolle „sichere Arbeitsplätze mit Perspektiven“ schaffen, erklärte das Unternehmen mit Sitz in Bönen.
Der Textil-Discounter KiK stand in den vergangenen Monaten mehrfach in der Kritik. Unter anderem war dem Unternehmen vorgeworfen worden, in Deutschland systematisch Dumping-Löhne zu zahlen. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft, weil das Unternehmen nach Aussage eines ehemaligen leitenden Angestellten die Bonität seiner Mitarbeiter überprüfte und bei finanziellen Schwierigkeiten entließ
Gegenüber dem Fernseh-Sender NDR nannte das Unternehmen mit Stammsitz in Bönen (Kreis Unna) aber keine konkreten Maßnahmen zur Besserung. KiK teilte demnach mit, die Firma wolle sich „völlig neu positionieren und in Zukunft einen konstruktiven Dialog mit der Öffentlichkeit führen“. In einer „starken Wachstumsphase“ habe sich KiK „ganz auf unser Kerngeschäft konzentriert und sicher Fehler gemacht“, räumte das Unternehmen demnach ein. „Dies bedauern wir außerordentlich.“
Prozess gegen NDR verloren
Zuletzt hatte KiK vor dem Hamburger Landgericht einen Prozess gegen den NDR verloren. Der NDR zeigte in der Dokumentation vier Näherinnen in Bangladesch, die für KiK unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten. KiK wollte dem NDR die weitere Ausstrahlung der Dokumentation untersagen lassen mit der Begründung, die Näherinnen seien nicht für KiK tätig. Dies gelang zunächst. Nach weiteren Recherchen des NDR, die eine Tätigkeit der Näherinnen für den Textil-Discounter belegten, entschied das Gericht aber für den Sender. (AFP)