Holzwickede. .
Verurteilt wegen „Landfriedensbruchs“, hieß es noch nach dem Urteil des Amtsgerichtes Unna gegen Klaus K. (18) aus Holzwickede. Nach seiner Berufungsverhandlung am Mittwoch vor der 49. Kammer des Landgerichtes Dortmund ist der Eintrag aus seinem ansonsten weißen Strafregister gestrichen und das Verfahren gegen 90 Sozialstunden eingestellt.
Wie berichtet, war der Abiturient vor dem Spiel seiner Borussia in der Veltins-Arena im Februar 2009 mit etwa 150 Gleichgesinnten der Polizei aufgefallen, weil es schon auf der Anreise zu Ausschreitungen und Widerstand gegen Beamte gekommen war. 120 Strafanzeigen gab es seinerzeit - unter anderem eine gegen Klaus K., der im März dieses Jahres vor dem Amtsgericht Unna als „Mitläufer“ qualifiziert wurde. Dennoch wollte Jugendrichter Christian Johann ein Zeichen setzen und verurteilte den Schüler zu Arrest und Sozialstunden. Was als Vorstrafe dokumentiert worden wäre, wenn die Jugendstrafkammer in Dortmund jetzt nicht anders entschieden hätte.
„Mein Mandant ist kein Bekannter in der Szene“, so sein Anwalt Christoph Glaubitt. Zum 100-Jährigen der Borussia aus Dortmund sei der Holzwickeder engagiert gewesen und habe mitgearbeitet an Beiträgen für das Jubiläum. So sei er auch in die Gruppe jener gekommen, die im Februar in Gelsenkirchen auffällig geworden seien. „Es hat ihm sehr leid getan“, so der Anwalt, der selbst auch im Dortmunder Fanprojekt engagiert ist.
Die Kanzlei Glaubitt hat mittlerweile mehrere Beteiligte vor den Gerichten in Dortmund vertreten. „Dabei gab es bislang sieben Freisprüche und vier Einstellungen“, so Christoph Glaubitt im Gespräch mit unserer Zeitung. Aus Gelsenkirchen ist hingegen bekannt, dass das Strafmaß in ähnlich gelagerten Fällen ungleich höher ausgefallen sei.
Übrigens: Das bundesweite Stadionverbot gegen Klaus K. bleibt bis 2012 wirksam.