19-jähriger Herner soll BVB-Fan gemeinsam mit anderen vermummten Tätern verprügelt haben

Nach einer mutmaßlichen Hooligan-Attacke zwischen Mitgliedern der Schalker Fan-Gruppe "Ultra" und BVB-Fans ist gestern ein 17-jähriger Schalker vom Bochumer Bezirksjugendschöffengericht zu 80 Sozialstunden wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung verurteilt worden. Der Gymnasiast aus Recklinghausen hatte am 2. März einem BVB-Fan (17) aus Haltern am dortigen Bahnhof ins Gesicht geschlagen. Hintergrund sollen Rivalitäten zwischen den Fan-Lagern gewesen sein. Angeklagt ist auch ein Schalke-Ultra (19) aus Herne. Er soll am 24. Februar (als der BVB in Hannover spielte) ebenfalls am Halterner Bahnhof einen BVB-Fan (19) aus Recklinghausen mit vermummten Mittätern verprügelt und seinen Fanschal und eine Kappe geraubt haben. Der Industriemechaniker hat bereits bundesweites Stadionverbot und wird bei der Polizei als "Gewalttäter Sport" geführt. Er bestreitet die Täterschaft. Gegen ihn wird der Prozess fortgesetzt.

Vor Gericht spielten die Opfer die Tat stark herunter und schlugen fast versöhnliche Töne an. Die Richterin hielt das für "ein abgekartetes Spiel" und sagte ironisch: "Ich dachte, hier findet gleich ein Fanschal-Austausch statt." Sie erklärte dies damit, dass es in solchen Fan-Kreisen als "unultra" gelte, wenn gegnerische Fanlager ihren Streit über die Polizei oder das Gericht austrügen. Auch eine frühere Täteridentifizierung des 19-jährigen Schalkers war vor Gericht abgeschwächt worden. B.Ki.