Essen. Mit dem Model S brauchte Tesla Motors 2013 den weltweit ersten Luxuswagen mit Elektromotor auf den Markt. Inzwischen sind über 21.000 Fahrzeuge verkauft worden. Bis Ende 2018 sollen weitere 500.000 gebaut werden. Auch ein neues Modell, das Model X, soll Ende des Jahres produziert werden.
Elon Musk, der Mann auf dem Foto oben, ist ein Träumer. Er will Menschen in den Weltraum katapultieren, Züge überflüssig machen und, vor allem, die Automobilwelt mit seinem Unternehmen Tesla Motors elektrisieren. Elon Musk machte mit dem Verkauf von selbst gegründeten Firmen Milliarden und muss schon lange nicht mehr arbeiten.
Doch Mister Musk hat Großes vor. Das merken spätestens seit einem Jahr auch die letzten der internationalen Autohersteller. Elon Musk will die Automobilwelt mit seinen Ideen mit Tesla elektrisieren. Die ersten Schritte sind gemacht. Seit 2013 ist das Model S auf dem Markt – die weltweit erste Luxuslimousine mit einem umweltfreundlichen Elektromotor. Das Model S sieht klasse aus, schafft bis zu 400 Kilometer Reichweite und hat im Gegensatz zu den anderen elektrischen Autos ordentlich Feuer unter der Haube. Keine rollende Verzichtserklärung, sondern eine coole Kiste, die besonders im grünen US-Ökostaat Kalifornien einschlug.
500.000 Elektroautos pro Jahr
Über 21.000 verkaufte Fahrzeuge weltweit sprechen eine deutliche Sprache. Und in den asiatischen Massenmärkten ist das Model S noch nicht einmal auf dem Markt. Bei der internationalen Konkurrenz stehen die Elektroautos zumeist wie Blei in den Verkaufsräumen. Doch das soll erst der Anfang sein. Bis Ende 2018 will Elon Musk 500.000 Elektroautos pro Jahr bauen und die etablierte Autoindustrie zwischen Detroit, Stuttgart und Tokio noch mehr schocken, als er es ohnehin schon getan hat.
„Wenn es gut läuft, werden wir die ersten Model X Ende dieses Jahres produzieren“, schaut Elon Musk in die nahe Zukunft, „die Volumenproduktion wird jedoch nicht vor dem zweiten Quartal 2015 starten.“ Die Technik des Crossover nach Vorbild des BMW 5er GT mit hinteren Flügeltüren ist weitgehend mit dem des Model S verwandt. Es gibt zwei Akkupakete mit 60 und 85 kWh, mehr Platz im Inneren und einen optionalen Allradantrieb. Eine zweite Linie im Werk Fremont / Kalifornien soll die Produktionszahlen der Marke nach oben drücken. „Wir wollen pro Woche von jedem Modell 800 Fahrzeuge produzieren“, erläutert Musk, „vielleicht auch ein paar mehr.“
Die geplante Reichweite: mindestens 320 Kilometer
2016 soll eine Mittelklasse-Limousine nach Vorbild des BMW 3er das Elektroportfolio in ein bezahlbares Volumensegment tragen. „Es geht um ein großartiges Elektroauto, das sich die Leute auch leisten können. Die geplante Reichweite: mindestens 320 Kilometer. Der geplante Preis des vermeintlichen Model E: 35.000 Dollar. Und es geht noch weiter. 2017 soll der Crossover Model S einen kleinen SUV-Bruder bekommen, der Porsche Macan, BMW X3 und Audi Q5 angreift – natürlich mit Elektro- und Allradantrieb. Wenn alles klappt, würde die Fabrik in Fremont / Kalifornien pro Jahr 500.000 Tesla-Modelle produzieren.
Eine weitere Produktionsstätte an der Ostküste ist schon lange im Gespräch. Zum Ende des Jahrzehnts wäre ein Elektro-Pick-Up von Tesla denkbar. Die praktisch-urwüchsige Mischung aus Geländewagen und Transporter ist in den USA das beliebteste Autosegment. „Man muss sich hier auch etwas für die Aerodynamik überlegen“, räumt Elon Musk ein, „eine offene Ladefläche ist furchtbar für den Luftwiderstand. Zudem eine variable Federung.“ Mal sehen, was Elon Musk und sein Team in den nächsten Jahren noch so einfallen lassen, um die automobile Welt zu elektrisieren. Die Kursschwankungen, die es nach Bränden von Model-S-Fahrzeugen gab, sind vergessen. Ein Mann, der auf den Straßen für Spannung sorgt.