Essen. . Der durchschnittliche Preis verkaufter Neuwagen in Deutschland stieg 2012 um 553 Euro oder 2,1 Prozent auf den Rekordstand von 26.446 Euro, so eine Studie der Universität Duisburg Essen. Dies entspricht einer Verdreifachung der Preise seit 1980.

Die Deutschen haben im vergangenen Jahr erneut mehr Geld für neue Autos ausgegeben. Der durchschnittliche Preis verkaufter Neuwagen in Deutschland stieg 2012 um 553 Euro oder 2,1 Prozent auf den Rekordstand von 26.446 Euro, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Universität Duisburg-Essen hervorgeht. Der Preis für Neuwagen stieg damit nahezu exakt im Gleichklang mit der allgemeinen Inflationsrate, die 2,0 Prozent betrug.

Die Entwicklung der nach Verkaufsvolumen gewichteten Durchschnittspreise für Neuwagen wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. So verlief der Trend bei den verschiedenen Herstellern höchst unterschiedlich, wie aus der Studie des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer hervorgeht. Spitzenreiter bei der Steigerung war Hyundai mit 7,5 Prozent, weil dieser Anbieter im vergangenen Jahr einen deutlichen Verkaufszuwachs von Mittelklasse-Modellen verzeichnete.

Bei Opel stiegen die Durchschnittspreise um 5,4 Prozent. In diesem Fall war die Steigerung allerdings darauf zurückzuführen, dass die Verkaufszahlen bei den preiswerteren Modellen der Marke zurückgingen. Im Schnitt billiger verkauft als im Vorjahr wurden etwa Autos der Hersteller VW (minus 0,9 Prozent) und Fiat (minus 2,2 Prozent). Am stärksten gaben die Durchschnittspreise von Seat nach (minus 5,9 Prozent). Rabatte wurden bei der Untersuchung nicht berücksichtigt.

Durchschnittsalter der Käufer steigt

In der langjährigen Betrachtung stiegen die Durchschnittspreise für Neuwagen in Deutschland der Studie zufolge stark an - von 8420 Euro im Jahr 1980 auf nun 26.446 Euro, was mehr als eine Verdreifachung in rund 30 Jahren bedeutet. Auch nach Abzug der allgemeinen Inflationsrate von 2,2 Prozent pro Jahr blieb somit noch eine erhebliche „branchenspezifische“ zusätzliche Preissteigerung von 1,4 Prozent jährlich. In den vergangenen zehn Jahren verlangsamte sich die Steigerung aber deutlich und lag nur noch im Bereich der Inflationsrate.

Inflationsbereinigt kostete ein durchschnittlicher Neuwagen 2012 der Studie zufolge 9657 Euro mehr als sein Pendant von 1980, wobei aber unter anderem auch der in der Zwischenzeit von 13 auf 19 Prozent gestiegene Mehrwertsteuersatz zu beachten ist. Ansonsten ergibt sich die Entwicklung aus dem Trend zu teureren Neuwagen. Das liegt laut Dudenhöffer am stark gestiegenen Durchschnittsalter von Neuwagenkäufern. Dieses habe 2012 einen Spitzenwert von 51,9 Jahren erreicht.