Brüssel/Berlin. Nicht nur die europäische Automobilwirtschaft leidet unter der momentanen Absatzkrise, sondern auch die Nutzfahrzeugbranche. Doch nicht in Deutschland: Hier konnte ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent verzeichnet werden. Als klarer Verlierer geht Griechenland aus der Neuzulassungsstatistik hervor.
Die momentane Absatzkrise der europäischen Automobilwirtschaft macht auch vor der Nutzfahrzeugbranche nicht halt. Wie der Branchenverband ACEA am Freitag mitteilte, ging der Absatz von Transportern, Lkw und Bussen, der als wichtiger Indikator für die Gesamtkonjunktur gilt, im März dieses Jahres EU-weit um 11,8 Prozent zurück. In den EU-Mitgliedsstaaten wurden mit 185.235 Fahrzeugen knapp 25.000 Nutzfahrzeuge weniger zugelassen als im Vorjahreszeitraum.
Mit einem leichten Wachstum von 0,3 Prozent stemmt sich Deutschland gegen diesen Abwärtstrend. Hierzulande wurden im März 30.811 Nutzfahrzeuge neu zugelassen. In weiteren wichtigen Märkten wie Italien (minus 45,4 Prozent), Frankreich ( minus 11,2 Prozent) und Großbritannien (minus 7,0 Prozent) brach der Absatz teils dramatisch ein.
Griechenland und Spanien verlieren dramatisch
Als klarer Verlierer geht das von der Schuldenkrise schwer gebeutelte Griechenland aus der Neuzulassungsstatistik hervor. Dort ist im März nur noch die überschaubare Zahl von 336 Nutzfahrzeugen neu zugelassen worden. Das sind nur noch knapp halb so viele Autos wie im Vorjahreszeitraum. Schwerer tun sich die Hersteller von Transportern, Bussen und Lkw nur in Portugal (minus 64,4 Prozent).
Damit scheint eingetreten zu sein, was Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer bereits vor einigen Tagen vorhergesagt hatte. "Die Schuldenkrise ist richtig fest im Automobilmarkt angekommen", hatte der Forscher vom Duisburger Center Automotive Research (CAR) Anfang der Woche in seiner Prognose gewarnt.
Keine Trendwende zu erkennen
Eine Trendwende ist im gesamten ersten Quartal nicht erkennbar. EU-weit ging seit Jahresanfang der Nutzfahrzeug-Absatz um 9,6 Prozent auf 451.244 Einheiten zurück. Nimmt man die Monate Januar bis März zum Maßstab, sank der Nutzfahrzeugabsatz auch in Deutschland, und zwar um 1,0 Prozent auf gut 75.600 Fahrzeuge. Im Vergleich zu den europäischen Nachbarn steht die Bundesrepublik aber auch hier vergleichsweise gut da. (dapd)
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