Dormagen. . Die A 57 wird am Mittwoch freigegeben, der Ersatz für die durch einen Brand beschädigte Autobahnbrücke steht. Doch die mutmaßlich jugendlichen Brandstifter sind noch nicht gefasst. Die Polizei sucht mit Hochdruck nach ihnen, auch beim Bäcker und beim Metzger.
Die Behelfsbrücke an der A 57 bei Dormagen wird am Mittwoch für den Verkehr freigegeben. Damit könnten Autos und Lkw früher als geplant die Strecke wieder nutzen, erklärte der Landesbetrieb Straßenbau NRW. Ursprünglich sollte die Brücke erst ab Samstag einsatzbereit sein. Köln ist damit wieder näher gerückt.
Doch die Brandstifter sind noch nicht gefasst, die die ursprüngliche Autobahnbrücke zerstörten und eine Massenkarambolage mit einem Todesopfer und 16 teils schwer Verletzten verursachten. Die Polizei sucht auch sieben Wochen nach der Tat noch mit Hochdruck nach den Tätern. Ihnen wird fahrlässige Tötung, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung durch Brandlegung vorgeworfen. Heiße Spuren wie der gestohlene weiße Transporter, den man kurz nach dem Brand keine 500 Meter von der Brücke entfernt fand, führten nicht weiter. Ebensowenig wie Dutzende von Hinweisen, die nach einer Plakataktion eingingen. Im Verdacht, die Plastikrohre angezündet zu haben, die unter der Brücke lagerten, sind jedoch weiterhin Jugendliche.
Polizei spricht Kunden beim Bäcker und beim Metzger an
André Hartwich von der Polizei in Düsseldorf erklärt die Strategie: „Wir gehen ganz lokal hin, putzen Klinken, sprechen die Menschen beim Bäcker und beim Metzger an: Wann waren Jugendliche unterwegs, haben vielleicht eine Mülltonne umgetreten?“ Und tatsächlich geht die interdisziplinäre Ermittlungskommission all diesen Hinweisen nach, schaut ob sich aus der umgetretenen Mülltonne ein Tatverdacht herleitet. „Das macht natürlich Arbeit ohne Ende.“
In normalen Zeiten befahren rund 70 000 Autos die Strecke, bei diesem Aufkommen wird es trotz Behelfsbrücken zu Behinderungen und Staus kommen. Denn die zwei neuen Brücken sind wegen der jeweils zwei verengten Spuren nur mit 60 km/h zu befahren. Für Lkw gilt ein Überholverbot.
Ende 2013 könnte mit dem Bau einer neuen Autobahnbrücke begonnen werden, erklärt der Landesbetrieb Straßen NRW. Die Arbeiten müssen europaweit ausgeschrieben werden, rund fünf Millionen Euro wird das Projekt wohl kosten. Eineinhalb bis zwei Jahre wird die Bauzeit betragen, schätzen die Experten. Während dieser Bauphase wird noch eine dritte Behelfsbrücke als Umfahrung aufgebaut werden. Dafür wird die geplante neue Brücke schon für die später geplanten sechs Fahrstreifen der A 57 ausgelegt sein. (tom/dapd)
A57-Brücke wird abgerissen