Essen. Nach dem Feuer unter einer Brücke bleibt die A57 noch mindestens mehrere Tage voll gesperrt und wird monatelang zum Nadelöhr. Die Brücke muss teilweise abgerissen werden. Bis der Verkehr wieder ganz normal rollen kann, könne es anderthalb Jahre dauern, heißt es beim Landesbetrieb Straßen.NRW.
Pendler im Rheinland müssen sich auf harte Zeiten einstellen. Die A57 bleibt bei Dormagen auch in den kommenden Tagen gesperrt. Damit nicht genug: Die wichtige Nord-Süd-Achse von Düsseldorf nach Köln wird für Monate ein Nadelöhr. Der Brand, der in der Nacht zu Dienstag eine tödliche Massenkarambolage auslöste, hat die Autobahnbrücke in Höhe Nievenheim so stark beschädigt, dass sie einsturzgefährdet ist. Sie muss nun teilweise abgerissen werden.
Nach den ersten Prognosen aus der Nacht bestätigten die Statiker des Landesbetriebs Straßen.NRW die Befürchtungen. Die Fahrbahnen in Richtung Süden, also Köln, hat es so schlimm getroffen, dass nur ein Neubau hilft. "Das Brückenbauwerk in der Gegenrichtung nach Düsseldorf kann erst einmal abgestützt werden, so dass dort Autos weiter fahren könnten", teilte Straßen.NRW-Sprecher Bernd Löchter am Dienstagnachmittag mit. Dies sei zumindest das "derzeitige Meinungsbild".
Vollsperrung wird noch mehrere Tage dauern
"Während der kommenden Tage muss die A57 vorerst komplett gesperrt bleiben", berichtet Löchter weiter. Womöglich könne die Sperrung aber auch noch Wochen dauern. Das Landesverkehrsministerium ist eingeschaltet. "Wir werden jetzt schnellstens entscheiden, welche Maßnahmen zu treffen sind, damit der Verkehr auf dieser wichtigen Pendlerautobahn so bald wie möglich wieder fließen kann - wenn auch vorerst nur eingeschränkt", sagte Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger.
Straßen.NRW plant, den Verkehr während der Abriss- und Neubauarbeiten in Fahrtrichtung Köln über eine Behelfsbrücke zu führen. "Bis der Verkehr wieder so läuft wie vor dem Unfall", prognostiziert Löchter, "können anderthalb Jahre vergehen."
A57 ist wichtige Nord-Süd-Achse von Düsseldorf nach Köln
Für den Straßen.NRW-Sprecher steht fest: "Das wird eine schwierige Zeit." Die A57 ist die wohl wichtigste Achse zwischen Düsseldorf und Köln. Rund 69.000 Autos rollen täglich über die betroffene, knapp 50 Jahre alte Brücke. In der Nähe der Ballungsräume Düsseldorf und Köln könnten es aber schon 90.000 oder 100.000 Autos sein, so Löchter. Zum Vergleich: Das ist fast so viel Verkehr wie tagtäglich auf der A40.
Während der Sperrung wird der Verkehr ab Dormagen bzw. dem Kreuz Neuss-Süd über die A3, A46 und A59 umgeleitet. Straßen.NRW bündelt aktuelle Informationen zur Verkehrslage auf den Autobahnen in NRW online.
Brandstiftung führte zur tödlichen Massenkarambolage
Unbekannte Täter hatten in der Nacht zu Dienstag offenbar Plastikrohre unter der A57-Brücke angezündet. Dabei entstand so viel Hitze, dass sich Betonteile von der Brücke lösten. Die starke Rauchentwicklung führte außerdem zu einem Massenunfall auf der Autobahn. Bei der Karambolage, in die laut Polizei mehr als 20 Autos und Lkw verwickelt waren, starb ein 29 Jahre alter Mann aus Jüchen. 13 Menschen wurden verletzt, darunter zwei schwer.
Hinweise zu den Tätern gibt es bislang nicht. Die Kripo ermittelt