Dormagen.. Nach der durch Brandstiftung ausgelösten Massenkarambolage auf der A57 sollen zwei Behelfsbrücken für ein Stück Normalität sorgen.

Viel los auf der A 57. Und das trotz Sperrung. Wo bis vor knapp zwei Monaten 70 000 Fahrzeuge täglich über die Autobahn sausten, ist Baustellenbetrieb eingekehrt. Denn wo 50 Jahre lang eine Autobahnbrücke den Verkehr zwischen Düsseldorf und Köln ermöglichte, klafft seit Wochen ein großes Loch. Aber nicht mehr lange: Am Mittwoch sind die ersten Bauteile für zwei provisorische Brücken zwischen der Raststätte Nievenheim und Dormagen zusammengeschraubt worden. Ostern soll der Verkehr auf vier Fahrspuren wieder fließen – wenn auch erst einmal nur mit Tempo 60.

Über dem Ernteweg herrscht Hochbetrieb: Oben auf der A 57 rollen im Minutentakt die voll beladenen Lkw, hieven Krane tonnenschweres Material, schaufeln Bagger was das Zeug hält. „Wir machen alles gleichzeitig“, sagt Joachim Minten. Mit orangefarbener Weste und weißem Helm steht der Abteilungsleiter Bau in der Autobahnniederlassung Krefeld auf der A 57 und blickt in den metertiefen Abgrund, der sich vor ihm auftut.

Straffer Zeitplan

Dort unten steht bereits der provisorische Mittelpfeiler, der die neue Behelfsbrücke in Richtung Köln bald stützen soll. „Die alten Pfeiler waren nicht mehr zu verwenden“, erklärt Minten. Zu sehr hatte sie das Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Bisher unbekannte Täter hatten Mitte Februar Kunststoffrohre unter der Autobahnbrücke in Brand gesetzt und dadurch eine Massenkarambolage mit einem Toten verursacht. Die Flammen hatten die Brücke so stark beschädigt, dass sie abgerissen werden musste. Das geschah Ende Februar. Seit dem Brand ist die A 57 bei Dormagen nicht befahrbar.

Das soll aber schon bald ein Ende haben: In gut zwei Wochen seien die neuen Hilfspfeiler und -fundamente fertig, erklärt Minten. Parallel zum Unterbau werden auch die beiden Behelfsbrücken zusammengezimmert. Das geschieht ebenfalls vor Ort: Ähnlich dem Stabilo-Baukasten-Prinzip werden die beiden Brücken zunächst auf einer Rollenbahn zusammengesetzt und in etwa drei Wochen in die Bresche geschoben. So schließt sich die Fahrbahnlücke über dem Ernteweg.

Als letzter Schritt folgen Schutzplanken, Beschilderung und Markierung. „Wenn alles gut läuft, sind wir Ostersamstag fertig und können die Autos wieder fahren lassen“, ist Minten optimistisch.

Der Zeitplan ist also straff. Und so rollen im Minutentakt die Lastwagen, um neues Material aus dem Brückenlager in Willich-Schiefbahn herbeizukarren. Etwa zwei Drittel der gut 73 Meter langen Behelfsbrücke in Fahrtrichtung Köln sind schon fertig, und auch die knapp 55 Meter lange Brücke Richtung Krefeld nimmt langsam aber sicher Gestalt an.

Zwei Millionen Euro für Behelfslösung

„Normalerweise werden auch Behelfsbrücken nicht so schnell gebaut“, weiß Norbert Cleve, Sprecher von Straßen NRW, „aber es ist eine Extremsituation, dass die Brücke fehlt. Da muss man schnell reagieren.“ Kostenfaktor für diese Behelfslösung: gut zwei Millionen Euro.

Bis aber Normalität auf der A 57 einkehrt, wird es noch eine Zeit lang dauern. Denn dank Behelfsbrücken wird der Verkehr zwar bald wieder fließen – aber nur mit Tempo 60. Der Sicherheit wegen, denn das Provisorium ist schmaler als normale Brücken.

„In den Morgenstunden und am Nachmittag wird sich wohl Stau entwickeln“, vermutet Cleve. Das sei „leider nicht zu vermeiden“. Mit Rückstaus rechnet er aber nicht.

Die endgültige Brücke sei auch bereits in Planung, so Minten. Im Herbst soll sie bereits auf dem Papier stehen. Doch der Baubeginn ist erst für Anfang 2014 geplant, zwei Jahre später sollen beide Teile schließlich fertig sein. „Wir machen, so schnell es eben geht“, beteuert Minten. Viel los also auf der A 57.

A57-Brücke wird abgerissen

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Die Autobahnbrücke an der A57 bei Dormagen ist nach dem Brand, der einen verheerenden Massenunfall auslöste, schwer beschädigt.Foto: Bernd Lauter / WAZ FotoPool
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