Essen. . Der Billig-Montag ist Geschichte. Seit Weihnachten können Autofahrer samstags am günstigsten tanken. Dann sind die Spritpreise um zehn Cent und mehr günstiger als am Freitag. Shell-Tankstellen laufen am Wochenende bereits leer.

Autofahrer müssen sich umstellen und nun jeden Tag die Spritpreise vergleichen: Viele Tankstellen verabschieden sich vom „billigen Montag“. Sie senken ihre Preise am Samstag und erhöhen sie zum Wochenstart.

„Am Wochenende tanken die Leute wie verrückt. Viele unserer Tankstellen laufen dann leer“, sagt Shell-Sprecherin Cornelia Wolber. Zusätzliche Tankzüge müssten für Nachschub sorgen. Das verursache zusätzliche Kosten. Die Folge: Sonntagabends steigen die Preise wieder.

Der „wahnsinnige Preisverfall am Wochenende“ zeichne sich laut Wolber seit Weihnachten ab. Der Preis für den Liter Sprit gehe zum Teil im zweistelligen Cent-Bereich zurück. Für die Spirale nach unten sei vor allem der Wettbewerb vor Ort verantwortlich. Wenn ein Benzinanbieter die Preise senke, zögen andere nach. Hinzu komme, dass der Rohöl- und Produktenhandel am Spotmarkt Rotterdam samstags und sonntags ruht.

Staus an den Zapfsäulen

„Die Autofahrer können sich nicht mehr auf den billigen Montag verlassen“, sagte Jürgen Ziegner, Geschäftsführer des Zentralverbands der Tankstellenbetreiber (ZTG), der WAZ. Der ZTG vertritt die mittelständischen Zapfsäulen-Betreiber. Mit den Verschiebungen im Preiszyklus können mittelständische Tankstellen auch ihre praktischen Probleme lösen. Ziegner: „Viele Tankstellen machten von Sonntagabend bis Montag 60 Prozent ihres Wochenumsatzes. Der Ansturm führte oft zu Verkehrsbehinderungen.“

Vom Marktführer Aral in Bochum war gestern keine Stellungnahme zu erhalten. "Zu Preisbewegungen geben wir grundsätzlich keinen Kommentar ab", so ein Sprecher.

Wer sparen will, muss die Anzeigen an den Zapfsäulen also noch aufmerksamer vergleichen. „Es ist sehr viel Bewegung in der Preisgestaltung“, sagt ADAC-Experte Andreas Hölzel. „Die Preissprünge fallen viel gewaltiger aus als früher.“ So beobachtete der Automobilclub im Dezember Rekordverteuerungen um 14 Cent für einen Liter Super in nur wenigen Stunden. „Das sind ganz neue Dimensionen“, so Hölzel.

Der ADAC-Experte will sich aber nicht festlegen, ob sich der seit Weihnachten abzeichnende Preismechanismus auf Dauer fortsetzen wird. Für das abgelaufene Jahr 2011 habe noch die eherne Grundregel gegolten: Sonntags und montags war der Sprit am günstigsten, donnerstags und freitags am teuersten.