Stuttgart. . Der Beginn eines neuen Jahres ist traditionell die Zeit, in der viele Autofahrer auf einen Neuwagen umsatteln - und ihren alten loswerden wollen. Wer nun einen Gebrauchten sucht, hat die Auswahl. Dabei sollte man sich von äußerer Schönheit nicht blenden lassen - besonders bei Wagen “von privat“.
Mit Beginn des neuen Jahres ziehen erfahrungsgemäß die Gebrauchtwagenkäufe an. Interessenten sollten sich allerdings nicht zu einem voreiligen Autokauf verleiten lassen, warnt die Sachverständigenorganisation Dekra in Stuttgart. Unter sorgsam herausgeputzten Fahrzeugen stecke oftmals eine Technik, die ihr Geld nicht wert sei.
Wer bei einem Händler kaufe, zahle meist etwas mehr, könne aber in der Regel einen höheren Gegenwert als von privat erhalten, erläutern die Dekra-Fachleute. So würden beispielsweise Add-ons wie Inspektion, neue Hauptuntersuchung, Inzahlungnahme, Finanzierung und gesetzliche Gewährleistung geboten, teilweise auch eine Garantie.
Hilfe beim Profi holen
Bei Privatverkäufen sei ein weitgehender Haftungsausschluss üblich - das Auto werde "gekauft wie gesehen". Deshalb sei es ratsam, den Kaufvertrag erst nach eingehender technischer Prüfung des Fahrzeugs zu unterschreiben. Wer keinen Autofachmann im Bekanntenkreis habe, sollte sich Hilfe beim Profi holen. Seine Arbeit schlage mit etwa 80 bis 160 Euro zu Buche.
Oft würden Unfallautos mit allen Tricks zusammengeflickt und für den Verkauf aufgehübscht, schildern die Dekra-Fachleute ihre Erfahrungen. Allerdings hinterlasse jeder Unfall Spuren, die Hinweise auf Vorschäden geben würden. Dazu zählten ungleichmäßige Spaltmaße an Hauben, Kotflügeln oder Seitenteilen, Knicke am Dach oder ein zu geringer Abstand des Reifens zum Radlauf. Auch Kleberreste an Bauteilen oder im Motorraum, Lacknasen und auffällig neu aussehende Teile sollten misstrauisch machen.
Probefahrt darf niemals fehlen
Eine Probefahrt dürfe bei einem Gebrauchtwagenkauf niemals fehlen, um zum Beispiel Spuruntreue oder ungewöhnliche Geräusche festzustellen, empfehlen die Dekra-Fachleute. Wichtig sei ebenfalls die Papierform: Serviceheft und Werkstattrechnungen gäben wichtige Hinweise zur Geschichte des Fahrzeugs. Manchmal würden sie sogar helfen, einen Tachotrickser zu entlarven. Deshalb sollte genau hingeschaut werden, ob die Kilometerangaben aus den Unterlagen zum aktuellen Tachostand passen. (dapd)