Alkoholfahrten oft unentdeckt - ADAC fordert mehr Kontrollen
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Kiel. . Nur jede 600. alkoholisiert angetretene Fahrt wird nach Angaben des ADAC überhaupt entdeckt. Darum fordert ADAC-Vize Max Stich mehr Kontrollen im Straßenverkehr. Speziell in die schweren Unfälle seien weiterhin hauptsächlich Fahranfänger und alkoholisierte Fahrzeugführer verwickelt.
Schleswig-Holsteins ADAC-Landeschef Max Stich verlangt aus Sicherheitsgründen mehr Kontrollen im Straßenverkehr. "Es sind nach rückläufigen Zahlen zuletzt wieder mehr Verkehrstote gezählt worden", sagte der Vizepräsident im ADAC-Bundesverband in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dapd in Kiel. Speziell in die schweren Unfälle seien weiterhin hauptsächlich Fahranfänger und alkoholisierte Fahrzeugführer verwickelt.
Statistisch werde nur jede 600. alkoholisiert angetretene Fahrt überhaupt entdeckt, sagte Stich. Die angespannte personelle Lage der Landespolizei sei ihm allerdings bewusst. Das begleitende Fahren ab 17 Jahren habe sich bewährt. Wünschenswert sei aber in einer zweiten Stufe der Fahrausbildung ein verbindliches Fahrsicherheitstraining.
Eine mögliche Pkw-Maut in Deutschland lehnt Stich ab. Wenn der Autofahrer schon über die Kfz-Steuer und an der Zapfsäule zur Kasse gebeten werde, und man trotzdem für die Einführung einer Maut werbe, dann "nennen wir das Abzocke", sagte Stich.
Sorge um schlechten Straßenzustand
Große Sorgen bereitet Stich auch der Zustand der Straßen in Schleswig-Holstein. Der Autofahrer-Verband bemisst den Investitionsstau bei den Landesstraßen auf 100 Millionen Euro. Hinzu komme der kommunale Fehlbedarf. Etliche nicht ausgebesserte Schlaglochpisten rühren noch vom vorletzten Winter. "Jetzt noch ein strenger Winter, das wäre der GAU", sagte Stich.
Stich kritisierte, dass der Fortbau der derzeit bei Bad Segeberg endenden Autobahn 20 als westliche Elbquerung in der Planung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) keine vorrangige Rolle spielt. Der Weiterbau der A 20 dürfe nicht der Finanzierung für eine Hinterlandanbindung der geplanten festen Fehmarnbelt-Querung geopfert werden. "Von Schleswig-Holsteins Arbeitnehmern wird Mobilität verlangt. Viele pendeln und sind daher auf eine gute Infrastruktur angewiesen, was im Übrigen auch für die Schienenanbindung gilt", sagte er.
Kein Verständnis habe er für die Ankündigung, die A 7 im März für die anstehenden Deckel- und Brückenbauarbeiten für einige Tage komplett zu sperren. Bereits das jetzt tägliche Verkehrsaufkommen vor dem Elbtunnel beschere regelmäßig kilometerlange Staus, sagte Stich. Bei einer Vollsperrung sei Chaos vorprogrammiert. Jede andere verträglichere Lösung sei da die bessere Maßnahme. (dapd)
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