Weiterstadt. . Aller kleinen Dinge sind drei, scheint man sich im VW-Konzern zu denken. So soll ab dem kommenden Frühjahr der Seat Mii das Kleinstwagentrio aus Up (VW) und Citigo (Skoda) komplettieren. Er soll preislich deutlich unter dem Up positioniert werden.

Die Mini-Bande aus dem VW-Konzern ist komplett: Zu dem Up von VW und dem Citigo von Skoda gesellt sich ab Frühjahr des kommenden Jahres auf dem deutschen Markt der Mii von Seat. Er ist wie der Citigo technisch identisch mit dem großen Bruder Up - und ebenfalls deutlich billiger als das VW-Modell.

Alle drei stehen auf der gleichen Plattform, verfügen über das gleiche, speziell für den Stadtverkehr abgestimmte Fahrwerk, und eigens für die Minimalisten wurden auch die Dreizylindermotoren entwickelt. Es handelt sich um zwei Versionen mit 1,0 Liter Hubraum und 60 sowie 75 PS. "Dabei wird es auch auf längere Sicht bleiben", sagt Seat-Sprecher Dominik Hoberg. Da die Benziner mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,5 beziehungsweise 4,7 Litern sparsam genug seien, sieht er kaum Chancen für eine Dieselversion.

Für Sparfüchse und "Saubermänner" wird außerdem noch eine Ecomotive-Version angeboten, deren CO2-Wert 97 Gramm pro Kilometer beträgt und die im Durchschnittsverbrauch bei 4,2 Litern liegt (Werksangaben).

Der alte Twingo lässt grüßen

Wie bereits der Citigo unterscheidet sich auch der Mii optisch vom Up. Vor allem die Frontpartie des Seats wirkt frisch, frech und dynamisch. Den Seat-typischen, trapezförmigen Kühlergrill schmückt ein verchromtes S-Logo. Das Ganze wird von zwei großen Scheinwerfern flankiert.

Die seitliche Ansicht erinnert stark an den Ur-Twingo von Renault. Bemerkenswert ist die großzügige Auslegung des hinteren Seitenfensters, die die Sichtverhältnisse deutlich verbessert. Schade, dass der Mii nicht auch die gänzlich verglaste Heckklappe vom Up übernehmen durfte.

"Mit dieser Ausführung stehen wir erst am Anfang von weiteren Individualisierungen", betont Matthias Rabe, Seat-Vizepräsident für Forschung und Entwicklung. Klar ist jetzt schon, dass im Sommer nächsten Jahres ein Viertürer nachgeschoben wird.

Ein Flitzer für den Großstadtverkehr

Mit seiner Länge von nur 3,55 Metern ist der Mii ein echter City-Flitzer. Hier kann er mit seiner Wendigkeit punkten, kommt in Parklücken, die mit bloßem Auge als zu klein empfunden werden und ist auch mit der kleineren Motorisierung stark genug, um sich im Großstadtverkehr durchzusetzen.

Im Fond des Viersitzers kann es für Erwachsene auf längeren Strecken wegen eingeschränkter Kopf- und Beinfreiheit unbequem werden. Für Kids reicht der Raum hinten aber allemal, und eine Isofix-Verankerung für Kindersitze wird serienmäßig angeboten. Der Kofferraum ist variabel und verfügt über ein Fassungsvermögen von 251 bis 951 Liter.

Preisfrage bleibt noch offen

Der Mii ist in drei Ausstattungs-Varianten und zusätzlichen Style-Packs lieferbar und trumpft mit in diesem Segment keineswegs gängigen Details auf - darunter ein radargestütztes Notbremssystem, das bei Geschwindigkeiten bis zu 30 Stundenkilometern Unfälle verhindern oder ihre Folgen abschwächen soll, sowie ein portables Navigationsgerät. Beide sind allerdings aufpreispflichtig.

Unbeantwortet bleibt vorerst die Frage nach dem Preis. Sicher ist, dass er deutlich unter dem des Up mit 9850 Euro liegen wird. Auch eine Zahl unter 9000 Euro für die Basisversion erscheint nicht unrealistisch - immerhin steht für Spanien der Preis ab 8700 Euro bereits fest. (dapd)