Stuttgart. Seit dem 1. November müssen neue Pkw- und leichte Nutzfahrzeugmodelle mit ESP ausgestattet sein. Der elektronische Schleuderschutz kann bis zu achtzig Prozent aller Schleuderunfälle verhindern. Laut Experten ist ESP nach dem Sicherheitsgurte das wichtigste Sicherheitssystem im Auto.
Neue Pkw- und leichte Nutzfahrzeug-Modelle müssen seit Monatsbeginn EU-weit mit dem Schleuderschutz ESP (Elektronisches Stabilitäts-Programm) ausgestattet sein. Die entsprechende EU-Regulierung gilt für alle Fahrzeuge, deren Typengenehmigung nach dem 1. November 2011 erteilt wird. Zum 31. Oktober 2014 folgt die grundsätzliche ESP-Pflicht für alle EU-Neufahrzeuge. Wer beim Gebrauchtwagenkauf sicher gehen will, dass er ein ESP-Fahrzeug ausgesucht hat, kann in Datenbanken der Unfallforschung der Versicherer (UDV) für die Modelljahre 2006, 2007, 2008, 2009, 2010 und 2011 nachsehen.
Für ältere Fahrzeuge steht dort eine Liste. "Das Fahrerassistenzsystem kann bis zu 80 Prozent aller Schleuderunfälle verhindern. Nach dem Sicherheitsgurt ist es das wichtigste Sicherheitssystem im Auto", sagt der Vorsitzende des Bosch-Geschäftsbereichs Chassis Systems Control, Werner Struth, in Stuttgart. Bosch entwickelte ESP und produzierte es 1995 als erstes Unternehmen weltweit in Serie.
Das Elektronische Stabilitäts-Programm nutzt Sensoren und vergleicht 25-mal pro Sekunde, ob der Lenkwunsch des Fahrers mit der tatsächlichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs übereinstimmt. Erkennt das System, dass diese Werte voneinander abweichen und droht das Fahrzeug, instabil zu werden, greift das ESP ein. Es nimmt sozusagen Gas weg, um die Stabilität des Fahrzeugs wiederherzustellen. Reicht dies nicht aus, bremst es zusätzlich einzelne Räder ab. (dapd)