Suzuka. Ein einziger Punkt fehlt Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel noch zur Titelverteidigung. Für das Pünktchen hat er noch fünf Rennen Zeit, somit sollte der zweite WM-Titel nur noch Formsache sein. Spannend ist hingegen der Kampf um den zweiten Platz.

Der Außerirdische der Formel 1, wie Sebastian Vettel bereits genannt wird, kann in Japan den WM-Titel 2011 einfahren. Hierfür benötigt der Red Bull Pilot nur noch einen Punkt – einen Punkt, der für den Vollgas-Profi wohl nur eine Formsache sein sollte. Er muss schnell sein und darf nicht ausfallen. Sollte dies dennoch der Fall sein, müsste Jenson Button (McLaren Mercedes) gewinnen und der Tag der Titelvergabe wäre für Vettel vertagt.

Doch der schnelle „Seb“ wird auf dem 5,807 Kilometer langen Suzuka Circuit an diesem Sonntag Formel-1-Weltmeister 2011 – wir wagen einfach mal diese Prognose. Vettel führt die Fahrer-WM mit 309 Punkten an, gefolgt von Jenson Button (185) und Fernando Alonso (Ferrari) mit 184 Punkten.

Vier Fahrer im Streit um den Vizemeister-Titel

Auf den Vize-WM-Titel haben neben Button und Alonso auch Mark Webber (Red Bull) und Lewis Hamilton (McLaren Mercedes) Chancen. Das Streckenlayout von Suzuka ist einzigartig – eine der Lieblingskurse vieler Fahrer. Racer sagen Suzuka nach, dass sich dort zeigt, wer Buben und wer Männer sind. Bei der gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit liegt Suzuka gemeinsam mit Strecken wie Spa und Monza unter den Top-Fünf der Saison. Und weil Vettel ein echter Racer ist, dürfte diese schnelle Rennstrecke kein Problem sein. Eigentlich ein traditionsreicher Ort um einen WM-Titel zu feiern. Vettel freut sich: „Suzuka ist eine meiner Lieblingsstrecken. Der erste Sektor bis zur Degner-Kurve ist der spektakulärste und anspruchsvollste der gesamten Saison. Die 130R-Kurve ist legendär. Es macht sehr viel Spaß durch diesen Linksbogen zu fahren.“

Suzuka ist eine sehr interessante, technisch anspruchsvolle Strecke mit vielen Hochgeschwindigkeitskurven und einigen schwierigen, langsamen Kurven. Es ist der einzige Kurs, der die Form einer Acht hat. Von den 18 Kurven werden elf mit 200 km/h oder schneller durchfahren, darunter vier Kurven mit über 250 km/h.

Lewis Hamiltons Rennen waren in dieser Saison durch Höhen und Tiefen geprägt. Der Brite glaubt, dass er in Japan wieder an Stärke gewinnen kann: „Suzuka sollte mir entgegenkommen. Es handelt sich um eine Strecke, auf der man attackieren muss, um eine gute Rundenzeit fahren zu können. Hier gibt es keine Kompromisse. Aber das sind die Momente, in denen die Freude, ein Formel-1-Auto zu fahren, am größten ist. Wenn man weiß, dass man sich keine Fehler erlauben kann und das Fahren am absoluten Limit der einzige Weg ist, um die beste Rundenzeit einzufahren.“

Hamilton sagte am Donnerstag vor dem Rennwochenende in Suzuka: „Hier sind wir in ziemlich guter Form angekommen. Suzuka ist eine weitere Strecke mit viel Abtrieb, die uns entgegenkommen sollte. Das Wetter in Japan ist im Herbst immer etwas unberechenbar. Wir haben bereits Sonnenschein und Hitze, aber auch Kälte und Nässe erlebt.“

Verstärkung bei Mercedes

Hinter Red Bull, McLaren Mercedes und Ferrari liegt Mercedes GP auf Platz vier in der Konstrukteurs-WM, 44 Punkte vor Lotus Renault. Mehr ist für die Werksmannschaft nicht mehr möglich. Die Saison 2011 ist heute schon Geschichte, längst arbeitet man an einer erfolgreicheren Zukunft – das Team hat sich verstärkt.

Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef, erläutert in Suzuka: „Seit unser Silberpfeil-Werksteam Mercedes GP Anfang 2010 gegründet wurde, ist es unser Ziel, einen Baustein nach dem anderen für den Erfolg dieses neuen Teams aufzubauen. Wir haben unsere Technik-Mannschaft durch die Verpflichtung von Bob Bell gestärkt, der gemeinsam mit Ross Brawn alle Bereiche definiert hat, in denen wir uns weiter steigern können und werden. Aldo Costa und Geoffrey Willis werden nun unser Technisches Management zusätzlich verstärken. Beide neuen Kollegen bringen die notwendige Erfahrung und das reichhaltige Wissen mit, um die großartigen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter in Brackley bestmöglich zu kanalisieren und so einen Zuwachs an Performance darzustellen.“