Brüssel. Die Abwrackprämie macht´s möglich. Dank der Staatssubvention für die Autoindustriemachen die Absatzzahlen in Deutschland und in Frankreich ein deutliches Plus. In anderen Ländern Europas, wo es eine solche Prämie nicht gibt, sind die Absätze eingebrochen - wie in Großbritannien.

Die Abwrackprämie macht´s möglich: In Europas sacken die Verkaufszahlen für Autos im abgelaufenen Monat um neun Prozent - aber Deutschland und Frankreich melden ein dickes Plus bei den Neuzulassungen. Denn während in Großbritannien die Wirtschaftskrise voll durchschlägt und den Autoabsatz im März um 30 und in Irland sogar um mehr als 60 Prozent einbrechen lässt, machen sich in Deutschland und Frankreich die staatlichen Verschrottungszuschüsse bemerkbar. Jenseits des Rheins stieg die Zahl der Neuzulassungen nach Angaben des europäischen Herstellerverbands im vergangenen Monat um acht Prozent, in der Bundesrepublik sogar um 40 Prozent. Und in Italien, das Autokäufer ebenfalls mit staatlichem Zuschuss lockt, konnte die Industrie erstmals seit 14 Monaten einen weiteren Rückgang vermeiden.

Die aktuellen Zahlen dokumentieren, dass die Prämien große Wirkung zeigen: „Die staatlichen Anreize zur Erneuerung der Fahrzeugflotte helfen, die Markteinbußen abzufangen“, bestätigt die europäische Autobauerlobby. Zwar kann die Verschrottungsprämie nicht überall, wo sie angeboten wird, einen Rückgang der Absatzzahlen verhindern. Das dürfte allerdings auch daran liegen, dass sie in einigen Staaten unattraktiver ausgestaltet ist als in Deutschland. So gibt es etwa in Portugal oder der Slowakei unter Umständen nur 1000 statt 2500 Euro, in Spanien gar nur einen zinsfreien Kredit. Auch werden mancherorts strengere Bedingungen an die Prämie geknüpft, etwa was die Schadstoffwerte des Neuwagen angeht - oder auch das Mindestalter der Kiste, die der Kunde auf den Schrottplatz gibt. Insgesamt locken mittlerweile zehn EU-Staaten ihre Bürger mit Geld ins Autohaus, die Niederlande und Großbritannien wollen ebenfalls folgen – und auch die Amerikaner diskutieren darüber.

VW, Audi, Skoda, Fiat, Ford und Hyundai profitieren besonders

Besonders profitierten davon zuletzt die Marken VW, Audi, Skoda, Fiat, Ford und Hyundai. Der Volkswagen-Gruppe gelang es, im ersten Jahresviertel seinen Marktanteil in der EU um fast zwei Prozentpunkte auf 20,8 Prozent auszubauen. Demgegenüber büßten BMW und Daimler um jeweils einen halben Punkt auf nur noch 4,6 und 4,7 Prozent ein. Auch Opel verlor Marktanteile. General Motors wurde von Fiat überholt und liegt nun unter neun Prozent.

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