Gelsenkirchen. Ralf Fährmann hat Frederik Rönnow wieder verdrängt. Wir erklären, warum nun doch der Ur-Schalker bis zum Saisonende die Nummer eins sein wird.
Direkt nach dem Spiel sendete Ralf Fährmann über das soziale Netzwerk Instagram eine Botschaft an die Fans des FC Schalke 04. "Glückauf", sagte der 32-jährige Torwart nach dem 1:0 (1:0) über den FC Augsburg zur Begrüßung und sagte dann: "Natürlich freuen wir uns, dass wir gewonnen haben, aber wir wissen das natürlich einzuschätzen. Die Situation ist nach wie vor sehr, sehr hart." Schalke wird wohl trotz des Erfolgs als Schlusslicht absteigen. Für Fährmann selbst hat die Saison ein Happy End. Beim Erfolg über Augsburg war er der beste Spieler seines Teams - und bis zum Saisonende wird er die Nummer eins nicht nur auf dem Trikot tragen, sondern auch im Tor stehen.
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So klar war das nicht. Im Derby gegen Borussia Dortmund vor sechs Wochen hatte sich Fährmann eine Rippe angebrochen, sein Vertreter Frederik Rönnow zeigte ordentliche Leistungen - zudem gab es einen Trainerwechsel. Fährmanns größter Fürsprecher Christian Gross musste gehen. Noch am Freitag sagte der neue Trainer Dimitrios Grammozis während der Pressekonferenz vor dem Augsburg-Spiel, Fährmann müsse sich erst an "die volle Dröhnung" gewöhnen, er habe gar keine Spielpraxis. Das war aber geflunkert.
Schalke-Trainer Grammozis: "Es ist ein enges Rennen"
Fährmann war doch fitter, als es Grammozis hatte verraten wollen. "Es ist ein enges Rennen zwischen ihm und Freddy", sagte Grammozis nun nach dem Sieg gegen Augsburg und ergänzte: "Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, wird Ralf mein Vertrauen genießen. Wir haben die Trainingseindrücke und die Art und Weise, wie die letzten Wochen gelaufen sind, analysiert. Der Ralle war stabil und hat im Training einen guten Eindruck hinterlassen." In drei Szenen bewahrte der Torwart sein Team mit sehenswerten Paraden vor einem Gegentor. In der 23. und 77. Minute klärte er Schüsse von Marco Richter, in der 55. Minute war Ruben Vargas frei vor ihm aufgetaucht. "Er hat seine Sache gut gemacht, war ein wichtiger Stabilisator", sagte Grammozis. Vor allem in den Schlussminuten sei Fährmann eine wichtige Stütze gewesen: "Da hat er einige hohe Bälle entschärft."
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Doch nicht nur die Formstärke gab den Ausschlag für Fährmann. Auch in der kommenden Saison spielt er für Schalke, sein Vertrag gilt auch für die 2. Bundesliga. Rönnow hingegen ist lediglich ausgeliehen, er kehrt im Sommer zum mutmaßlichen Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt zurück. Er werde schon darauf achten, dass Jungs spielen würden, "die jede Woche Gas geben möchten für den Verein", sagte Grammozis. Aber er gab auch zu: "Wir schauen natürlich auch, wer diejenigen sind, die uns auch in der kommenden Saison weiterhelfen können."
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Einer davon soll Fährmann soll - ein Ur-Schalker, der als 15-Jähriger nach Gelsenkirchen wechselte und inzwischen in Recklinghausen heimisch geworden ist. Inzwischen sieht er wieder so aus wie in vergangenen Zeiten - seine Haare hat er sich kurz schneiden lassen. Die Fans bittet er um Unterstützung: "Jedes positive Ereignis tut uns gut. Egal wie der Verlauf der Saison sein wird, wir brauchen positive Ereignisse. Unterstützt uns weiterhin."