Berlin. Nach der heftigen Kritik am Deutschen Fernsehpreis im Vorjahr soll nun ein neues Konzept her. Aber erstmal wird die Trophäe 2014 noch in gewohnter Manier überreicht - mit Sandra Maischberger, Klaas Heufer-Umlauf und Hans Sigl als Moderatoren.

Der in die Kritik geratene Deutsche Fernsehpreis soll eine neue Form bekommen. Noch im September würden Deutschlands TV-Produktionsfirmen in einer Ausschreibung dazu aufgerufen werden, "Ideen und Konzepte für einen neuen gemeinsamen Preis ab dem Jahr 2015" zu entwickeln, teilte das Ständige Sekretariat des Fernsehpreises am Freitag in Köln mit. Die nächste Gala am 2. Oktober ist jedoch noch nach den alten Regeln geplant.

Am Deutschen Fernsehpreis, der seit 1999 von den vier großen Sendeanstalten - von ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 - gemeinsam verliehen wird, wurde nach der Gala 2013 unter anderem der ständige Kategorienwechsel bemängelt. Sat.1 übertrug die Zeremonie erst zwei Tage danach zu später Stunde und hatte weniger als eine Million Zuschauer. Darauf beschlossen die Sender, eine neue Form zu finden.

Primetime-Emmys als mögliches Vorbild

"Wir können uns vorstellen, künftig einen Abend für die Fernsehmacher zu veranstalten, der als interne Veranstaltung eine Ehrung für weitaus mehr Preisträger in mehr Kategorien ermöglicht", sagte Jörg Schönenborn, Fernsehdirektor des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in einem Gespräch mit dem Mediendienst "DWDL.de". "Und an einem zweiten Abend folgt eine TV-Gala, die das Fernsehjahr Revue passieren lässt und in der weniger Preise als bisher verliehen werden. Da reden wir von Auszeichnungen für Akteure und Produktionen in Kategorien, die für die Zuschauer am interessantesten sind."

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Mit diesem Vorgehen würde sich der Deutsche Fernsehpreis an der Vergabe der Primetime-Emmys in den USA orientieren. "Wir wollen die verschiedenen Professionen und Genres des deutschen Fernsehens umfassend abbilden", so Schönenborn weiter. "Das war - wenn wir den letzten Turnus mal ausnehmen - die große Stärke des Deutschen Fernsehpreises, der den Anspruch hat, das Medium in seiner ganzen Breite zu repräsentieren und nicht nur die Fiktion oder Information oder Unterhaltung."

2014 noch in gewohntem Format

In diesem Jahr zeigt die ARD die noch in traditioneller Manier ausgerichtete Gala einen Tag nach der Veranstaltung, die im Kölner Coloneum steigt, am 3. Oktober um 22 Uhr. Moderieren werden die Talkerin Sandra Maischberger, der Entertainer Klaas Heufer-Umlauf und der Schauspieler Hans Sigl. Die Jury entscheidet zuvor über Preise in bis zu 16 Kategorien. Die Nominierungen werden am 18. September bekanntgegeben, die Preisträger während der Gala. (dpa)