Regensburg. Manche Jobs bringen es mit sich, dass Arbeitnehmer auch nach Feierabend erreichbar sein müssen. Wem das zu stressig ist, kann in einem Gespräch mit dem Chef Zeiten festlegen, zu denen das Handy auch mal ausgeschaltet werden kann. Gute Begründungen sind notwendige Entspannung oder Familienleben.

Wenn Arbeitnehmer das störende Gefühl haben, rund um die Uhr erreichbar sein zu müssen, sollten sie das nicht stillschweigend hinnehmen. Dabei gehen sie am besten taktisch vor, empfiehlt der Wirtschaftspsychologe Karl Kubowitsch aus Regensburg: "Sprechen Sie Ihren Chef offen und konstruktiv darauf an und legen Sie sich ein, zwei positive Beispiele zurecht, wo die unbeschränkte Erreichbarkeit einen Nutzen hatte." Damit zeigten Mitarbeiter, dass sie sich engagieren und es nicht grundlegend ablehnen, auch mal nach Feierabend erreichbar zu sein.

Sie sollten dann aber sagen, dass ihnen zwei Dinge wichtig sind, um den Spaß an der Arbeit nicht zu verlieren. Ein Punkt lautet: "Ich brauche meine Erholungszeiten, um leistungsfähig zu bleiben." Der zweite: "Ich arbeite sehr gern, bin aber auch noch in anderen Lebensbereichen aktiv." Dafür sollten sie den Chef um Verständnis bitten, rät Kubowitsch, der Mitglied im Berufsverband Deutscher Psychologen und Psychologinnen ist.

Zu den anderen Lebensbereichen gehören etwa Angehörige oder Freunde, denen man in seiner Freizeit Zeit widmen möchte. In diesem Zusammenhang sei es sinnvoll, seinen Chef zum Beispiel darauf hinzuweisen, dass bei einem Kino- oder Theaterbesuch das Handy dann eben ausgeschaltet ist. Grundsätzlich sinnvoll sei darüber hinaus, mit dem Chef und den Kollegen feste Zeiten zu vereinbaren, in denen man auch mal in der Freizeit erreichbar ist, wenn die Arbeitsabläufe das erfordern. Aber dann müssten auch Zeiten abgesprochen werden, in denen kein Kontakt aufgenommen werden darf. (dpa)