Braunschweig. Sich langsam entwickelnde Depressionen sind oft schwer zu entdecken und schränken die Betroffenen gerade im Job massiv ein. Erste Anzeichen sollten daher schnellstmöglich untersucht werden. Experte Christoph Kröger erklärt, auf welche Auffälligkeiten man dabei achten sollte.

Jeder Mensch hat mal einen schlechten Tag und kann sich nicht konzentrieren. Doch wenn sich die schlechten Tage häufen, sollten Erwerbstätige das nicht einfach ignorieren. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit könne ein Anzeichen für eine sich entwickelnde Depression sein, sagt Christoph Kröger. Er ist Leiter der Psychotherapieambulanz der Technischen Universität Braunschweig. Ein weiteres Warnzeichen sei, wenn Mitarbeiter Konflikten im Job plötzlich aus dem Weg gehen, obwohl sie das eigentlich gar nicht von sich kennen. In diesem Fall sollten Beschäftigte möglichst früh professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Je früher eine Depression erkannt werde, umso erfolgreicher könne sie behandelt werden.

Fühlen sich Beschäftigte einige Tage antriebslos, müssen sie aber noch nicht in Panik verfallen, sagt Kröger. Jeder Mensch sei hin und wieder niedergeschlagen - manchmal auch mehrere Tage lang. Von einer depressiven Erkrankung sei aber auszugehen, wenn jemand es zum Beispiel länger als zwei Wochen nicht schafft, alltägliche Sachen wie den Haushalt anzupacken und sich zu überhaupt nichts aufraffen kann. Spätestens dann ist der Gang zum Arzt oder zum Therapeuten unerlässlich. (dpa)