München. Immer mehr Arbeitnehmer setzen sich auch in ihrer Freizeit mit ihrem Job auseinander. Dies kann zu Erschöpfung und im schlimmsten fall zum Burnout-Syndrom führen. Eine aktive Freizeitgestaltung kann dem entgegenwirken.
Rund um die Uhr erreichbar zu sein - für viele Arbeitnehmer klingt das nach einem Alptraum. Trotzdem checken viele noch spätabends, am Wochenende oder im Urlaub ihre dienstlichen E-Mails. Doch die Vermischung von Beruf und Freizeit ist auf Dauer nicht gesund.
Wer sich auch in der Freizeit ständig mit dem Job auseinandersetzt, fühlt sich häufig irgendwann ausgebrannt. Im schlimmsten Fall droht dann regelrecht ein Burnout. Gut sei deshalb, mit Vorgesetzten und Mitarbeitern klar abzusprechen: "Ich bin in einer Zeit X erreichbar, in Zeit Y ist das Diensthandy aus." Das rät Prof. Thomas Kraus von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin.
Aktive Freizeitgestaltung als Gegenmaßnahme
Um psychischen Problemen, die ihren Ursprung im Job finden, entgegenzuwirken, helfe außerdem eine aktive Freizeitgestaltung. Statt abends nur erschöpft auf die Couch zu fallen und zum Feierabendbier zu greifen, sei es besser zu musizieren oder Sport zu treiben, sagt Kraus.
Erste Anzeichen für ein Erschöpfungssyndrom seien, wenn Berufstätige das Gefühl haben, ihren Job nicht mehr bewältigen zu können oder dem Zeitdruck nicht gewachsen zu sein. Auch ein häufiger Alkohol- oder Medikamentenkonsum sei ein Warnzeichen. Fühlen Beschäftigte sich häufig erschöpft, wenden sie sich am besten an den Betriebsarzt. Er ist ein kompetenter Ansprechpartner und kann Gegenmaßnahmen bis hin zu einem Reha-Aufenthalt empfehlen. (dpa)