Berlin. . Zwei Mal hatte Siemens in diesem Jahr seine Prognose absenken müssen. Konzernchef Peter Löscher kostete das am Ende den Job. Fast hundert Tage danach präsentiert sein Nachfolger Joe Kaeser die Bilanz. Das neue Gewinnziel ist erreicht. Das nächste legt er sich wieder höher.

Siemens hat sein zuvor bereits zweimal abgesenktes Gewinnziel für das Geschäftsjahr 2012/13 geschafft. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften liegt bei rund 4,2 Milliarden Euro - und damit rund 200 Millionen Euro über der selbstgesteckten Marke, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz ging verglichen mit dem Vorjahr leicht um ein Prozent auf 75,9 Milliarden zurück. "Mit einem soliden vierten Quartal haben wir ein bewegtes Geschäftsjahr 2013 abgeschlossen", sagte Konzernchef Joe Kaeser laut Mitteilung. Kaeser legt zum ersten Mal nach seinem Amtsantritt die Jahresbilanz in seiner neuen Rolle vor.

"Nun blicken wir nach vorne und konzentrieren uns auf die Maßnahmen zur angestrebten Ergebnisverbesserung, die wir konsequent und besonnen umsetzen", sagte Kaeser. Der damalige Finanzvorstand hatte im August Peter Löscher nach der zweiten Gewinnwarnung des Jahres an der Konzernspitze abgelöst.

Nächstes Geschäftsziel liegt wieder höher

Für das kommende Jahr legt sich der Konzern die Latte wieder etwas höher - allerdings unter Vorbehalt. Einfacher werde es zunächst nicht, die Märkte blieben für Siemens weltweit herausfordernd. Vorausgesetzt Siemens erreiche im kommenden Jahr einen Umsatz mindestens auf gleichbleibenden Niveau, werde der Gewinn pro Aktie im jüngst gestarteten Geschäftsjahr 2013/14 um mindestens 15 Prozent wachsen. In vergangenen Jahr lag er bei 5,08 Euro je Anteilsschein.

Im Schlussquartal 2012/13 hatte der Konzern den Umsatz auf vergleichbarer Basis um 3 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro gesteigert, der Gewinn aus fortgeführten Geschäften sank hingegen um fast 13 Prozent auf 1,075 Milliarden Euro. Gerade in den letzten drei Monaten hatte der Konzern noch einmal viel Geld für das Sparprogramm 2014 ausgegeben. Weltweit baut Siemens dafür rund 15 000 Stellen ab. Der Auftragseingang legte im Schlussviertel um 3 Prozent auf 21 Milliarden Euro zu.

Für die Aktionäre brachte Kaeser gute Nachrichten mit zu seiner ersten Bilanzvorlage als Chef: Der Konzern will in den nächsten Jahren Aktien im Wert von bis zu 4 Milliarden Euro zurückkaufen. Außerdem schlägt der Vorstand trotz eines gesunkenen Überschusses erneut eine Dividende von 3,00 Euro vor.