Essen. . Wir haben sechs aktuelle Smartphones in der Redaktion getestet. Mit den Alleskönnern lässt sich nicht nur telefonieren, sie sind auch Spielemaschine, Fotoapparat, MP3-Player und natürlich kann man damit im Netz surfen. Ein Gerät ist sogar speziell für Senioren gedacht.

Wir haben sechs aktuelle Smartphones zum Test in die Redaktion gebeten. Mit den Alleskönnern lässt sich nicht nur telefonieren, sie sind auch Spielemaschine und eignen sich zum Surfen im Internet. Ein Gerät ist sogar speziell für Senioren gedacht.

Samsung Galaxy SIII LTE

In unserem ersten Vergleich bewährte sich das Galaxy SIII von Samsung als bestes Gerät im Test. Mit dem Zusatz LTE im Namen haben die Koreaner die Variante für den UMTS-Nachfolger LTE nachgeschoben, mit dem – theoretisch – Download-Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich sind. Der schnelle Datenfunk funktioniert zwar noch nicht flächendeckend, ist aber in immer mehr Städten verfügbar, die Netzanbieter verlangen dafür aber Aufpreise von rund 10 Euro. Auch die neue Version des Galaxy-Smartphones überzeugt mit einem großen, kontrastreichen und leuchtstarken Bildschirm mit HD-Auflösung in 1280 mal 720 Bildpunkten. Auf dem Handy werkelt Googles Android-Betriebssystem in der Version 4.1.

Der Vier-Kern-Prozessor hat genug Power, um Webseiten ruckelfrei zu zoomen, HD-Filme zu schauen und – was für viele wichtig ist – aktuelle Spiele zu spielen. Allenfalls Menschen mit kleinen Händen dürften Probleme bekommen, das 13 mal 7 Zentimeter große Mobiltelefon mit einer Hand zu bedienen. Dafür ist das Galaxy SIII LTE sehr flach und verschwindet problemlos in der Hosentasche. Die Acht-Megapixel-Kamera schießt –

genug Licht vorausgesetzt – tolle Bilder, die Sprachqualität ist gut. Das darf man bei einem Handy für über 500 Euro aber auch erwarten.

Samsung Galaxy SIII LTE
Samsung Galaxy SIII LTE © Hersteller

+ Sehr guter Bildschirm
+ Gute Sprachqualität
+ Gute Kamera
+ Akku austauschbar
+ Speicher erweiterbar

Hoher Preis
Für Menschen mit kleinen Händen eher ungeeignet

Apple iPhone 5 

Das iPhone macht sich lang: Apple hat seinem neuesten Smartphone-Flaggschiff iPhone 5 fast einen Zentimeter mehr Höhe spendiert, damit wächst die Auflösung des Retina-Display getauften Bildschirms von 960 mal 640 auf 1136 mal 640 Pixel und die Bildschirm-Diagonale auf etwas mehr als zehn Zentimeter. Das teuerste Smartphone in unserem Test – die Variante mit 64 Gigabyte großem Speicher kostet immerhin 899 Euro – leistet sich kaum Schwächen. Der A6 getaufte Rechenchip ist schnell, Ruckler kennt das iPhone-Betriebssystem nur in Ausnahmen. Neu sind eine Panorama-Funktion für die Acht-Megapixel-Kamera und der schnelle Datenfunk LTE. Der ist allerdings beim iPhone 5 in Deutschland bislang nur im Netz der Telekom verfügbar.

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© HO

Was für Apple-Fans kein Problem ist, dürfte für freiheitsliebende Computernutzer problematisch sein: Ein Management der auf dem iPhone gespeicherten Daten geht wie bei den Vorgängermodellen nur mit der Apple-eigenen Software iTunes. Die gibt es für Windows- und Mac-PC. Allenfalls Fotos darf man beim iPhone 5 wie bei einem USB-Stick vom Telefon herunterkopieren. Musik, Kontakte und Miniprogramme lassen sich nur über die Apple-Software verwalten. Dafür entschädigt das Apple-Betriebssystem mit der eingängigsten Bedienung aller Testgeräte.

+ Sehr guter Bildschirm
+ Einfache Bedienung
+ Gute Kamera
+ Kompakte Abmessungen

Sehr hoher Preis
Speicher nicht erweiterbar
Fest installierter Akku
Management fast nur über Apple-eigene Software möglich

Google Nexus 4 

Schnell, leistungsstark, billig: Zum Verkaufsstart war das vom Elektronikkonzern LG gefertigte Google Nexus 4 binnen Minuten im Online-Laden des Suchmaschinenanbieters vergriffen. Denn mit 299 Euro für die Version mit acht Gigabyte Speicher und 349 Euro bei einem 16-Gigabyte-Speicher ist das Smartphone eine Preisattacke auf die Schwergewichte der Branche. Zum Vergleich: Apples iPhone 5 kostet je nach Ausstattung gut das Doppelte.

Vom Design her ist das Nexus 4 nicht so schick wie das iPhone, die Verarbeitung ist aber tadellos. Der 4,7 Zoll große Bildschirm ist dank seiner Auflösung von 1280 mal 768 Bildpunkten knackscharf, allerdings mit einer Hand nur schwer zu bedienen. Mit seinem Vier-Kern-Prozessor ist das Google Nexus 4 ein Schnellrechner. Das Android-Betriebssystem in der Version 4.2.1 läuft reibungslos. Die Acht-Megapixel-Kamera liefert solide Bilder, ist aber kein Überflieger. Videos nimmt das Handy in Full-HD auf, ein Standard, den auch viele andere Handys bieten. Der Empfang ist in Ordnung, mitunter ist die Sprachqualität aber etwas blechern. Zu den Schwachpunkten zählen der geringe Speicher, den man nicht nachrüsten kann, und der etwas schwache Akku. Immerhin kann man das Nexus 4 ohne Kabel aufladen – sofern man eine solche Ladestation dazukauft.

+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ Kratzfestes Gehäuse
+ Updates für das System sind schnell verfügbar
+ Flotte Bedienung
+ Großer Bildschirm

Schwachbrüstiger Akku
Fest installierter Akku
Speicher nicht erweiterbar
Kein LTE

Nokia Lumia 920 

Auffallend anders ist es, das Nokia Lumia 920: Während andere Smartphones um jeden Millimeter Dicke und jedes Gramm kämpfen, präsentiert das etwa 650 Euro teure LTE-fähige Handy des finnischen Branchenriesen ungeniert seine Rubensfigur. Mit 10,7 Millimetern Dicke, einem Gewicht von 185 Gramm und einer Bildschirmdiagonale von 11 Zentimetern ist es nur bedingt hemdtaschentauglich. Abgesehen von den Dimensionen macht das Lumia einen guten Eindruck: das Display löst sehr fein auf (1280 mal 768 Pixel) und ist aus allen Blickwinkeln hervorragend ablesbar. Die Kamera ist eine der besten im Handy-Bereich momentan.

Nokia Lumia 920
Nokia Lumia 920 © Hersteller

Nokia setzt auf das Betriebssystem „Windows Phone“ von Microsoft. Im Lumia 920 kommt die jüngste Generation „Windows Phone 8“ zum Einsatz. Im Gegensatz zu Android-Handys oder dem iPhone setzt das Microsoft-System nicht auf Symbole für die Anwendungen, sondern auf Kacheln, die Infos direkt auf dem Startbildschirm präsentieren. Wer Windows 8 nutzt, wird sich schnell zurecht finden, Umsteiger werden ein wenig Eingewöhnungszeit benötigen. Ein großes Manko von „Windows Phone 8“ ist die derzeit noch geringe Anzahl von Apps. Hier besteht noch viel Aufholbedarf seitens Microsoft, um gegenüber Google und Apple konkurrenzfähig zu werden.

+ Guter Bildschirm
+ Sehr gute Kamera
+ Gute Akkuleistung

Klobig und schwer
Geringe Auswahl an Apps
Hoher Preis
Fest installierter Akku

HTC One X 

HTC geht schon seit Jahren einen eigenen Weg: Zwar setzt der Konzern aus Taiwan auch beim Smartphone One X+ auf An­droid, spendiert dem Google-Betriebssystem aber eine eigene Benutzeroberfläche. Die heißt bei HTC „Sense“ und sieht deutlich schicker aus als der Google-Standard. Besonderheit der flüssig laufenden Sense-Oberfläche sind die sogenannten Widgets: Kleine Programme, die – vergleichbar mit Windows Phone 8 – etwa aktuelle E-Mails anzeigen, ohne dass der Nutzer das dafür nötige Programm bereits gestartet haben muss. Das ist sehr praktisch. Und: Sense schränkt nicht die Nutzung „normaler“ Apps aus Googles Online-Laden ein. Nachteil von Sense: Updates des Android-Systems müssen erst an die Oberfläche angepasst werden, deshalb warten HTC-Nutzer oft länger auf Programmneuerungen.

Ansonsten muss sich das One X+ nicht hinter der Konkurrenz verstecken: Mit 64 Gigabyte ist sein Speicher üppig bemessen, lässt sich allerdings nicht erweitern. Der Bildschirm mit fast zwölf Zentimetern Diagonale kommt auf 1280 mal 720 Bildpunkte, also HD-Auflösung. Die Kamera mit acht Megapixeln schießt brauchbare Fotos, das Gerät ist ausreichend flach und fasst sich dank gummierter Rückseite gut an. Nur den schnellen Datenfunk LTE hat das One X+ nicht an Bord. Der soll erst im Nachfolger stecken.

HTC One X+
HTC One X+ © Hersteller

+ Guter Bildschirm
+ Tolle Benutzeroberfläche
+ Gute Kamera
+ Griffiges Gehäuse

Kein LTE
Hoher Preis
Fest installierter Akku

Doro Smart Easy 740 

Dieses Mobiltelefon nimmt eine Sonderstellung in unserem Test ein: Es protzt nicht mit riesigem Bildschirm oder schnellem Prozessor. Hersteller Doro preist es als das erste Smartphone an, das speziell auf die Bedürfnisse von Senioren angepasst wurde. Dabei geht das Smart Easy 740 einen Mittelweg. Wie bei vielen älteren Handys üblich, kommt es mit einer Tastatur daher, die sich unter dem etwa acht Zentimeter großen Bildschirm versteckt und bequem herausschieben lässt. Die Tasten sind groß und haben genug Abstand zueinander – falsche Ziffer drücken (fast) ausgeschlossen.

Doro Phone Easy 740
Doro Phone Easy 740 © Hersteller

Der eigentliche Clou ist allerdings die auf Einfachheit getrimmte Bedienung. Vier weitere Tasten unterhalb des Bildschirms sind auch bei eingefahrener Tastatur jederzeit erreichbar, der Bildschirm lässt sich – wie bei Smartphones allgemein üblich – mit den Fingern bedienen. Doro hat das Android-System von Google vereinfacht. Kontakte sind leicht zu editieren, der Bildschirm ist trotz relativ geringer Auflösung gut abzulesen, die Schrift entsprechend groß. Die Pflege von Kontakten, das Schreiben einer E-Mail, das Schießen von Fotos mit der Fünf-Megapixel-Kamera dürfte auch Smartphone-Neulingen mit etwas Einarbeitung gelingen. Für das Smart Easy 740 spricht auch sein Preis. Rund 250 Euro soll das handliche Gerät kosten.

+ Einfache Bedienung
+ Kompakte Abmessungen
+ Speicher erweiterbar
+ Integriertes Radio
+ Docking-Station im Lieferumfang enthalten

Mäßige Kamera
Bildschirm stark blickwinkelabhängig