Sao Paulo. Die katholische Kirche hat einen brasilianischen Pfarrer exkommunizert, weil er zunehmend Kritik an ihr geübt hat. Unter anderem hat ihn der Umgang der Kirche mit Homosexuellen gestört. Der Pfarrer hatte vorher erklärt, dass er zurückkehren würde, wenn die Einstellung der Kirche sich ändere.

Ein katholischer Pfarrer ist in Brasilien wegen anhaltender Kritik an seiner Kirche auch im Umgang mit Homosexuellen exkommuniziert worden. Zuvor hatte der 48-jährige Pastor Roberto Francisco Daniel erklärt, er werde die katholische Kirche verlassen, aber zurückkehren, wenn sie sich ändere. Der als "Padre Beto" bekannte Geistliche warf der Kirche unter anderem vor, sie sei für "Heuchelei" verantwortlich und halte Regeln aufrecht, die völlig überholt seien.

Die ihm übergeordnete Diözese Bauru (Bundesstaat São Paulo) kritisierte am Montag (Ortszeit), der Pfarrer habe die Treue gegenüber der Kirche gebrochen, auf die er bei seiner Priesterweihe geschworen habe. Seine Haltung sei unvereinbar mit den Pflichten des Priesterstandes.

Nicht den "Glauben attackieren, auf den er getauft wurde"

Padre Beto habe Dialogversuche zurückgewiesen. "Kein Katholik, viel weniger noch ein Pfarrer kann sich des Rechts auf freie Meinungsäußerung bedienen, um den Glauben zu attackieren, auf den er getauft wurde", hieß es in einer Erklärung der Diözese.

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Dem Bischof obliege unter anderem die Verteidigung des Glaubens, der Doktrin und der Kirchendisziplin, deshalb werde mitgeteilt, dass der Pater keine Messen mehr zelebrieren, Sakramente spenden und auch keine Kommunion mehr empfangen dürfe: "Denn er ist exkommuniziert". Zudem wird ein Verfahren zur Entlassung aus dem Klerikerstand eingeleitet, das in Rom entschieden wird. (dpa)