Berlin. Laut einer neuen Forsa-Umfrage sind 85 Prozent der deutschen Schüler und Studenten gegen die Abschaffung der Ehrenrunde, in der Gesamtbevölkerung sind es immer noch 73 Prozent. Die Befragten befürchten, dass sich die Schüler nicht mehr genug anstrengen, wenn das Sitzenbleiben abgeschafft würde.

Die meisten Schülerinnen und Schüler in Deutschland halten nichts von einer Abschaffung des Sitzenbleibens. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Philologenverbandes, aus dem die Tageszeitung "Die Welt" in ihrer Mittwochsausgabe zitiert. Demnach sind 85 Prozent der Schüler und Studenten gegen die Abschaffung des Sitzenbleibens, nur 14 Prozent sind dafür.

Die Befragten fürchten unter anderem, dass die Leistungsbereitschaft sinken würde, wenn es das Sitzenbleiben als Disziplinierungsmaßnahme nicht mehr gäbe. "Die Schüler haben ein großes Gerechtigkeitsempfinden", sagte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Es widerstrebe ihnen, "dass derjenige, der sich nicht anstrengt, einfach weiterkommt".

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Eine Mehrheit für die Abschaffung gibt es in keiner Partei

Insgesamt wollen der Umfrage zufolge 73 Prozent der Bürger am Sitzenbleiben festhalten, 22 Prozent plädieren für die Abschaffung. Eine Mehrheit für die Abschaffung finde sich bei den Anhängern keiner Partei. Auch unter den Anhängern von SPD und Grünen sei weniger als ein Drittel dafür.

Eine neue Diskussion über das Sitzenbleiben wurde durch das Bekenntnis der rot-grünen Regierung in Niedersachsen ausgelöst, auf das Sitzenbleiben verzichten zu wollen. (afp)