Hannover. . Das Verbraucherschutzministerium in Hannover schlägt erneut Alarm: Wieder ist Dioxin in Eiern eines Biohofs im Emsland gefunden worden. Die Behörden fordern dazu auf, verdächtige Ware wegzuwerfen oder in die Läden zurückzubringen. Betroffen sind auch Verbraucher in NRW.

Erneut sind Giftstoffe in Bio-Eiern gefunden worden. Sie stammen von einem Biohof im Landkreis Emsland, wie das Verbraucherschutzministerium in Hannover am Dienstagabend mitteilte. Bei Eigenkontrollen war demnach eine Überschreitung des Gesamtgrenzwerts für Dioxin und Polychlorierte Biphenyle (PCB) festgestellt worden; eine unmittelbare Gesundheitsgefahr beim Verzehr der Eier besteht laut Behörden aber nicht.

Die Behörden forderten die Verbraucher auf, verdächtige Ware wegzuwerfen oder in die Läden zurückzubringen. Identifizieren ließen sich betroffenen Eier über den aufgedruckten Erzeugercode 0-DE-0356091 und die ebenfalls aufgestempelten Mindesthaltbarkeitsdaten 14.06.2012 und später.

Auch Verbraucher in NRW betroffen

Der Freilandbetrieb im Emsland war laut Landes-Verbraucherministerium bereits am Montag amtlich gesperrt worden. Die Vermarktung der Eier sei sofort gestoppt, bereits ausgelieferte Ware zurückgerufen worden. Trotzdem könne nicht ausgeschlossen werden, dass die über verschiedene Handelsketten und Packstellen verkauften Eier noch im Umlauf seien. Laut der Internetseite „www.lebensmittelwarnung.de“ könnten Verbraucher in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Sachsen belastete Eier gekauft haben.

Mit PCB-Giftstoffen belastete Bioeier aus Niedersachsen sowie Nordrhein-Westfalen waren bereits im April und Mai in den Handel gelangt, woraufhin Betriebe gesperrt worden waren. Die Quelle für die Verseuchung in einem damals betroffenen niedersächsichen Bio-Legehennenbetrieb im Landkreis Oldenburg steht inzwischen fest. Das Gift stammte laut Landes-Verbraucherschutzministerium aus Asphalt, das den Boden an einem Zaun des Hühnergeheges befestigte und von den Tieren aufgenommen wurde. Auf diese Weise gelangte PCB in die Nahrungskette.

PCB-belastete Produkte in Deutschland verboten

Dioxinhaltige Produkte sowie PCB sind in Deutschland seit Ende der 80er Jahren verboten, zudem gelten strenge Emissionsgrenzwerte, Filtertechniken sind Pflicht. Ein Problem sind laut Umweltbundesamt aber bereits in der Umwelt befindliche Giftstoffe.

Dioxin und PCB sind sehr langlebige organische Giftstoffe, die sich in ihrem chemischen Aufbau ähneln und oft gemeinsam auftreten. Bestimmte Dioxinvarianten sind hoch toxisch und können unter anderem das menschliche Immun- und Nervensystem sowie den Hormonhaushalt stören. Dioxine gelten außerdem als krebserregend. Viele PCB haben ähnliche biologische Wirkungen wie Dioxin. (afp)