Essen. . Streithennen Diana und Sara machen selbst die ersten Nacktaufnahmen bei GNTM zur Randmeldung und nerven mit ähnlichen Egotrips. Konkurrentin Lisa scheitert derweil an der eigenen Harmlosigkeit.

Hut ab vor Annemarie Warnkross. Das muss man erst mal hinkriegen, einen Werbedreh als Gastauftritt zu verkaufen, mit dem Material zwei Sendungen hintereinander zu befüllen und (wahrscheinlich) drei Gehälter einzuziehen. So geschehen in der aktuellen Folge von „Germany’s Next Topmodel“. Da stand die Moderatorin für einen Zahnpasta-Hersteller vor der Kamera. Der suchte, wie praktisch, eine Nebendarstellerin aus dem GNTM-Kosmos. Warnkross flog also nach L.A., drehte einen Spot mit der Gewinnerin des Zahnpasta-Castings (Dominique), gab ein paar O-Töne für Klum und interviewte die verbliebenen Models. Das konnte man wiederum im Anschluss, in der Warnkrossschen Klatschsendung „Red“, sehen.

Für die Zuschauer sprang zumindest ein bisschen unfreiwillige Komik raus. Das fing schon beim Casting an. Zugelassen waren nur solche Models, die einen schwimmenden Apfel mit den Zähnen gefangen hatten. Im eigentlichen Clip sollten sich Klums Mädchen in einen glamourösen Club einschleusen. Der Türsteher erwies sich als relativ anspruchslos. Kandidatin Sara bestach ihn mit einer Tube Zahnpasta. „Das hast du schön gelöst“, lobte die PR-Frau des Herstellers.

Klums Topmodels verwandelten sich in in Flamingos und Zebras

Da wurde es bei der nächsten Aufgabe schon schwieriger. Juror Thomas Hayo hatte den Mädchen einen Auftritt in einer amerikanischen TV-Show besorgt. Kandidatin Sarah-Anessa wähnte das größte Problem in einem Pickel auf der Oberlippe. Tatsächlich war es die Sprache. Zusammen mit Evelyn und Sara holperte sie durch ein Interview, das sich im Nachhinein als Fake herausstellte. Immerhin rettete Sara einen Teil des Gesprächs durch Schlagfertigkeit (Moderator: „I don’t bite.“ Sara: „Maybe I bite you.“)

Im Anschluss ging es zum beliebten Tier-Shooting. Nach den Kategorien „eklig“ (Insekten) und „störrisch“ (Esel) folgte nun „räuberisch“ (Tiger, Krokodil). Um die Fotos noch ein bisschen spannender zu machen, wurden Klums Models bemalt und selbst in Tiere verwandelt. Die Teilnehmerinnen traten nun nackt als Flamingos, Zebras und Antilopen auf. Mit den Ergebnissen war Klum nicht immer zufrieden. „Du siehst aus wie ein Zebra, das auf den Bus wartet“, klagte die Modelmama über den steifen Auftritt von Luisa. Bei Dominique musste sogar der Fotopartner ausgewechselt werden. Aus dem Tiger wurde eine harmlose Eule.

In der Modelvilla kullerten wieder die Tränen - Jury schlichtet Streit zwischen Sara und Diana

Nach der Natur folgte die Technik. In einer Science-Fiction-Kulisse sollten die Mädchen mit Robotern tanzen und verschiedene Gemütslagen wie Freude oder Angst spielen. Währenddessen wurden sie von automatischen Armen mit Lack besprüht. Chris Cunninghams berühmter Roboter-Clip für Björk stand hier wahrscheinlich Pate – ganz so gruselig wirkte die GNTM-Variante natürlich nicht. Thomas Rath war eher zum Lachen zumute. „Die sieht aus wie eine bekloppte Living Doll“, kommentierte der Juror den Auftritt von Evelyn.

Zurück in der Modelvilla kullerten die Tränen. Grund war eine von der Jury angezettelte „Aussprache“, in der die Kandidatinnen bestimmen sollten, wen sie aus der Sendung werfen würden. Das öffnete erwartungsgemäß ein paar Ventile – besonders bei Sara, die Konkurrentin Diana als Lügnerin beschimpfte. „Im wirklichen Leben würde ich nichts mit dir zu tun haben wollen!“, schimpfte die Leipzigerin. Juror Hayo wiegelte einigermaßen heuchlerisch ab: „Solcher Gossip interessiert mich normalerweise nicht.“ Die Frage danach anscheinend schon.

Lisa ist bei GNTM 2012 raus

Am Ende mussten die beiden Streithennen gemeinsam vor der GNTM-Jury erscheinen, waren plötzlich versöhnt und wurden gemeinsam durchgewunken. Auf der Strecke blieb dagegen Lisa. Die hatte zwar niemanden vor laufender Kamera kritisiert, aber vielleicht lag genau hier das Problem. Thomas Rath jedenfalls vermisste Ecken und Kanten: „Du bist immer nur süß“. Das kann es ja auch nicht sein.