Berlin. Ausgerechnet an ihrem 40. Geburtstag hat die Polizei das Grundstück von Eisschnellläuferin Claudia Pechstein durchsucht. Die Durchsuchungen blieben jedoch ohne Ergebnis. Hintergrund ist eine Messerstecherei im Rocker-Milieu am 15. Mai 2011.

An Claudia Pechsteins 40. Geburtstag hat die Polizei am Mittwoch das Grundstück der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin in Diensdorf nahe Berlin durchsucht. Dabei seien jedoch keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden. Das sagte am Donnerstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). Insgesamt seien zehn Objekte in Berlin und Brandenburg durchsucht worden - und Messer, Datenträger sowie Kleidungsstücke beschlagnahmt worden. Auf dem Anwesen von Pechstein, gegen die selbst nicht ermittelt werde, sei aber nichts entdeckt worden.

'Es geht um eine Messerstecherei im Rocker-Milieu am 15. Mai vergangenen Jahres in Ost-Brandenburg, bei der eine Person lebensgefährlich verletzt worden ist. Bei zwei der damals beteiligten Rocker besteht Grund zu der Annahme, dass sie sich häufiger im Haus von Frau Pechstein aufgehalten und auf dem Grundstück Waffen oder andere Gegenstände hinterlegt haben könnten", sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Scherding.

Pechstein dementiert, Kontakte zu Mitgliedern der Rockergruppe Hells Angels zu pflegen

Er betonte, dass die Aktion nichts mit den Doping-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Erfurt gegen den Mediziner Andreas Franke, zu dessen Patientinnen Pechstein gehört haben soll, zu tun habe. Insgesamt führte die Polizei am Mittwoch zehn Razzien im Zusammenhang mit der Tat im Rocker-Milieu durch, sieben davon in Berlin.

'Das hat zwar zu etwas Aufregung an meinem Geburtstag geführt, aber ich als Polizeibeamtin unterstütze alle Maßnahmen die zur Aufklärung des Verdachtes von Straftaten führen. Auch dann, wenn die Maßnahmen, so wie heute auf meinem Grundstück, ergebnislos bleiben', erklärte Pechstein.

Bereits im vergangenen Juli hatte Pechstein dementiert, Kontakte zu Mitgliedern der Rockergruppe Hells Angels zu pflegen, nachdem zuvor Spiegel online darüber berichtet hatte. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden Personen Pechsteins Grundstück zeitweise bewachten, weil es häufig leerstand, nachdem die Eisschnellläuferin den Wohnsitz gewechselt hatte.